A. Religionsgeschichte. B. Kunstgeschichte. C. Epigraphik und numismatik. D. Neugriechische studien. Nachtrag zu Band I: Paulus in Athen (Sitzungsberichte der Akademie 1893)

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W. Hertz, 1894
 

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Beliebte Passagen

Seite 434 - Die Götter waren die ersten Kapitalisten in Griechenland, ihre Tempel die ersten Geldinstitute.2 Alles hellenische Geld ist sakral, das Münzfeld heiliger Boden, einem Tempelhause gleich, welches ohne schwere Versündigung von keinem Sterblichen bewohnt werden darf, und nirgends trat der Unterschied zwischen Hellenen und Barbarensitte handgreiflicher zutage, als wenn man auf ausländischem Gelde die Gestalten des Großkönigs und seiner Satrapen erblickt, während bei den Hellenen auch die eigenwilligsten...
Seite 23 - Aufsenwelt abgeschlossen, auf die Erzeugnisse ihres Bodens angewiesen waren, nahm man zu den Spenden Honig und Milch, Pappelblätter, Fenchel, Thymian; die Bergkräuter dienten als Gewürz. Es war das „indoeuropäische Ureigenthum...
Seite 179 - Hermes sie angefafst, aber er steht so bescheiden zur Seite und hält sie so lose, dafs man sieht, er ist im Begriff, sein Anrecht aufzugeben und sie dem Gatten zu lassen. Fassen wir die Gruppe so auf, dann steht der milde und friedliche Ton des Ganzen damit im schönsten Einklänge. Dann war sie vollkommen geeignet, als trostreiches Bild der Palingenesie attische Gräber zu schmücken ; dann erklärt sich auch die mehrfache Wiederholung des Reliefs, welches sich den plastischen Denkmälern des Unsterblichkeitsg...
Seite 458 - Anschlufs liefs sich kein prägnanterer Ausdruck finden, als die Rückkehr zu den mutterstädtischen Geprägen. So kehrte Syrakus zu den korinthischen Typen zurück, als es, durch Timoleon befreit, sich gleichsam neu gegründet als dankbare Tochter fühlte; auch in etwas älteren Serien tritt zuweilen der Pegasos selbst mit Koppa wieder auf...
Seite 207 - Jahn in den Berichten über die Verhandlungen der Kgl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, philol.
Seite 223 - Technik ist von griechischer Kunst neu befruchtet worden; der Hellenismus und der Buddhismus, beide ihrer Richtung nach kosmopolitisch, durchdrangen sich und schufen eine eigene Kunstwelt...
Seite 511 - Alles so praegnant und eigenartig, so lebensvoll und charakteristisch; es ist nichts Redensartliches und Schablonenhaftes darin, wie es der Fall sein würde, wenn Jemand eine erdichtete Erzählung vorträgt. Es ist auch unmöglich, eine Tendenz nachzuweisen, welche eine absichtliche Erfindung irgend wahrscheinlich machen könnte. Man muss in Athen zu Hause sein. um den Bericht recht zu verstehen.
Seite 458 - Grofs-Griechenland geschah. Die Vorwürfe, welche Korinth zu Anfang des peloponnesischen Krieges gegen Korkyra erhob, lassen uns erkennen, was damals noch nach ungeschriebenen Satzungen als Inhalt dessen angesehen werden konnte, was eine Mutterstadt zu fordern sich berechtigt fühlte. Es sind die Grundzüge eines Verhältnisses, welches ohne Zweifel von den Phöniziern, den Begründern der ganzen Colonialpolitik des Mittelmeers, zu den Griechen gekommen ist, die zuerst selbst das Material phönikischer...
Seite 179 - Trennunj; folgt, könnte vielleicht den Gegenstand einer hoch pathetischen Darstellung bilden, aber schwerlich für den Reliefstil der älteren attischen Plastik sich eignen. Denn diese sucht das Friedliche und Harmonische; sie würde sich ihrem Charakter nach nie dazu verstehen, einen so grellen Mifston, wie den selbstverschuldeten Verlust des Teuersten, einen Abschied auf immer, im Bilde festzuhalten.
Seite 519 - Mit dein letzteren Wort kann er nichts anderes meinen als die Gedanken, welche der Mensch in seine Werke legt; neben der Technik sind sie die Quelle, aus der die Kunstwerke entspringen, und Paulus benutzt das seltene Wort um zu zeigen, wie thöricht es sei, Gegenständen, die man nach eigenem Belieben hervorgebracht, göttliche Ehren zu erweisen. Dass Paulus der griechischen Wissenschaft nicht fremd gewesen sei, erkennen wir schon daran, dass die Hellenen von ihm als das Weisheit suchende Volk charakterisirt...

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