Jahrbücher für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft, Band 3

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J. Schmaler, 1856
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 115 - Binde ('ligaturaui quamdam) um den Hals: taugt dieser Gebrauch etwas? — Nein (79). Vor der Annahme des Christenthums fand man bei uns einen Stein, von dem die Kranken ein Stückchen nahmen und manchmal gesund wurden , manchmal aber auch nicht. Was sollen wir mit diesem Steine thun? — Ihn verwerfen (62). Wenn unser Landesherr der Sitte gemäss bei der Mahlzeit auf einem Lehnstuhle zu Tische sitzt (in sedili ad mensam), ao setzt sich Niemand zu ihm, auch seine Gemahlin nicht, wir aber sitzen in...
Seite 37 - Die Schrift ist die älteste glagolitische, die man kennt ; Bibliothekar Dr. Schafarik, der sich seit Jahren angelegentlich mit der glagolitischen Literatur beschäftigt und vor einigen Jahren eine Auswahl alter Denkmäler aus derselben, wozu neue Typen nach seiner Angabe in der Schriftgiesserei von G. Haase Söhne hier gegossen wurden, herausgegeben hat, setzt sie in das neunte Jahrhundert, also in die Zeit des Cyrill und Method.
Seite 97 - Vertrags angesehen wird." waren übrigens unbedeutend und rühmlos ; der Versuch, in Verbindung mit den panonnischen Slaven gegen die Franken zu kämpfen ("853), hatte keinen Erfolg. Endlich wüthete in Bulgarien im Jahre 860 Hunger und Pest auf furchtbare Weise, das Volk ging mehr und mehr zu Grunde und Boris, welchen die Griechen, denen seine Lage bekannt geworden, mit einem Kriege bedrohten, wusste nicht mehr, wo er anfangen sollte. — Diese unausgesetzten Unglücksfälle mochten auf Boris einen...
Seite 98 - Joseph5) nach Bulgarien, taufte den Boris und nannte ihn Michael. — Durch Gottes Güte gewürdigt, den christlichen Glauben anzunehmen, so schreibt Boris selbst«), befahl er seinem ganzen Volke, sich taufen zu lassen. Die Bulgaren aber, (nach einem...
Seite 120 - Simeon seine höchste Macht und geistige Entwickelung erreichte. In dieser Zeit, welche sich durch keine besondern Thatsachen in Bulgarien auszeichnete, veränderte sich seine Lage in der slavischen Welt in Folge ä'usserer Umstände gänzlich. So lange Bulgarien im unmittelbaren Verbande mit der ungeheuren Kette von slavischen Stämmen stand, welche sich vom baltischen bis zum adriatischen und schwarzen Meere hinzogen, und sich zugleich auf das blühende grossmährische Reich stützte, nahm es in...
Seite 119 - Brief und Botschafter, so auch Bücher. Und so lange der Baum nicht von der Wurzel ablässt, so lange werden wir nicht aufhören, ihn zu begiessen, und werden euch so lange mit Milch tränken, bis ihr vollkommen erwachsen seid. Was aber diejenigen, welche von verschiedenen Gegenden zu euch gekommen sind, anbelangt so wird Gott unsern Abgesandten behilflich sein, euch zu unterweisen und zu belehren, was ihr thun sollt; aber auch unsre Botschafter sind stets verpflichtet, sich jetzt, wie auch später,...
Seite 101 - Februar 870}. Da fordert der Kaiser Basilius den Ignatius, sowie die übrigen Patriarchen auf, den Brief des bulgarischen Herrschers anzuhören. Peter tritt vor und spricht, nachdem er sich verbeugt hat: „Michael, Fürst von Bulgarien, freut sich, dass ihr des kirchlichen Besten wegen, nach dem Wunsche des apostolischen Thrones aus verschiedenen Gegenden zusammengekommen seid und er danket euch, den Gesan*) Er wurde später Papst. •) Den Sylvester und den Bischof von Ankona, Leopard.
Seite 93 - ... vernahmen; ja nicht sie allein, sondern auch viele ihrer slavischen Brüder werden durch die fromme Wirksamkeit des Cyrill und Method erleuchtet. Es ist hier nicht der Ort, das Leben und die gesammte Thätigkeit der heiligen slavischen Lehrer zu beschreiben. — Wir wollen nur die Worte eines Mönches1) anführen, welcher in jenem Zeitalter lebte: „Die alten Slaven hatten, als sie noch Heiden waren, keine Schriftzeichen, sondern lasen und riethen aus Linien und Kerben. Nach ihrer Taufe schrieben...
Seite 83 - Reiches stiessen an der mittlern Donau an das Gebiet der Franken; seine Heere wurden mit neuen Kämpfern vermehrt und in den Reihen derselben standen ausser den Bulgaren und Slaven auch die streitbaren Avaren. In dieser Weise hatte sich zu Anfange des neunten Jahrhunderts die Lage der an der Donau wohnenden Völker geändert. Auf der einen Seite hatte sich die Macht des Bulgarenreichs verdoppelt, auf der andern mussten die Kroaten die Herrschaft von Fremdlingen annehmen und der Druck derselben trieb...
Seite 116 - Nach unserer Sitte befindet sich bei uns an der Gränze unseres Landes fortwährend eine Wache, und wenn ein Sklave oder ein Freier über die Gränze flieht, so überliefert ihn die Wache ohne Weiteres dem Tode. Was haltet ihr davon?

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