»...und ihrer aller wartet der Strick.«: Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944

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Lukas Verlag, 30.05.2014 - 506 Seiten

Nur einen Tag nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 übernahm das Reichssicherheitshauptamt den Gefängnisflügel D der »Haftanstalt Zellengefängnis« in Berlin-Moabit. In den folgenden Monaten waren hier mehr als 540 Gefangene inhaftiert. Viele von ihnen wurden vom »Volksgerichtshof« zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee durch den Strang oder das Fallbeil hingerichtet. Sogar noch während der sowjetischen Offensive auf Berlin, zwischen dem 22. und 24. April 1945, kam es zur Ermordung von achtzehn Häftlingen.

Dieses Buch geht zunächst der Entstehung und Entwicklung des Zellengefängnisses in der Lehrter Straße 3 und seiner Bedeutung in der nationalsozialistischen Zeit nach. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen die Geschichte und die Gefangenen der Gestapo-Sonderabteilung 20. Juli 1944, ihr Schicksal und ihr Verbleib. Im dritten Teil werden die Rahmenbedingungen, Entscheidungsstrukturen und der Verlauf der Mordaktionen zwischen dem 22. und 24. April 1945 analysiert und die Opfer der Mordaktionen vorgestellt. Ihm folgt eine kurze Darstellung der – vollkommen misslungenen – strafrechtlichen Verfolgung der Täter nach 1945. Ein Anhang mit Quellen zur nationalsozialistischen Verfolgung nach dem 20. Juli 1944 beschließt den Band.

 

 

Inhalt

Vorwort
8
Die Mordaktionen zwischen dem 22 und 24 April
10
Das Zellengefängnis nach 1933
24
Die GestapoSonderabteilung des Zellengefängnisses
40
Die Gefangenen in der GestapoSonderabteilung
55
Zwischenstation Tegel
82
Die Kalfaktoren
104
Besuche von Angehörigen
118
Der Ablauf der Mordaktionen in der Nacht vom 22 auf
250
Das Auffinden der verurteilten Ermordeten
259
Der Kampf um die Entlassung der Häftlinge vom 23 bis
266
Das Schicksal einiger Gefangenen nach der Entlassung aus
274
Die Opfer der Mordaktion vom 22 23 April 1945
289
Die Gruppe der vom Volksgerichtshof zum Tode Verurteilten
309
Die Opfer der Mordaktion vom 23 24 April 1945
333
Der Verbleib der letzten 110 Gefangenen der GestapoSonderabteilung
350

Selbstmorde und Selbstmordversuche
131
Die Vernehmungen
146
Zur Situation von Justizhäftlingen 194445
185
Die Situation im Zellengefängnis Mitte April 1945
193
Der Verbleib von Heinrich Müller
209
Die Vorbereitung der Mordaktion am Zellengefängnis
237
Dokumente
358
Danksagung
462
Abbildungsverzeichnis
477
Der Verfasser
506
Urheberrecht

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