Die geistige Situation der ZeitWalter de Gruyter, 1999 - 194 Seiten Jaspers sieht die moderne Gesellschaft in einem Widerstreit. Sie errichtet sich als Massenordnung zur technischen Daseinsfürsorge einer Vielzahl von Menschen und zerstört damit gleichzeitig jene Welt von Schicksal und Autorität, Vertrautheit, Nähe und Entscheidung, in der eigentliche menschliche Existenz allein möglich ist. Nivellierung und Funktionalisierung des Menschen sind der Preis der Moderne. Politisch sorgt sich Jaspers um das Ausbleiben echten Führertums, von dem allein Reformen des zum Erstarren neigenden Apparats der Daseinsfürsorge zu erwarten sind. Die politischen Bewegungen des Faschismus und des Bolschewismus deutet Jaspers nur am Rande als gefährliche Auswege des Menschen aus der allgegenwärtigen Krise in die Leichtigkeit des Gehorchenkönnens. Zwar schenkt er aktuellen politischen Strömungen und Strukturen nur geringe Aufmerksamkeit, aber die geistige Haltung und persönliche Verantwortlichkeit des Einzelnen implizieren den Abscheu gegen den sich ankündigenden politischen Wahnsinn in Deutschland. Der Staat gilt ihm als Phänomen der Macht. Nachdenklich blickt Jaspers auch auf die Wissenschaften vom Menschen. Für ihre unbestreitbaren Erfolge zahlt der Mensch mit der Verdinglichung seiner selbst. Er wird sich zum Objekt. |
Inhalt
Grenzen der Daseinsordnung | 30 |
Entscheidungslosigkeit Der Geist als Mittel | 72 |
Die Unfaßlichkeit des Ganzen | 100 |
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