Allgemeine encyclopädie der wissenschaften und künste in alphabetischer folge von genannten schrifts bearbeitet und herausgegeben von J. S. Ersch und J. G. Gruber ...

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J. f. Gleditsch, 1840
 

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Beliebte Passagen

Seite 44 - Ein Mann, voll von Talent und Geist, durchdringender Klugheit, an höchster Stelle! Aber wie unbedeutend erscheint auch ein mächtiger Sterblicher der Weltgeschichte gegenüber! In all seinem Dichten und Trachten ist er von der Spanne Zeit, die er übersieht, von ihren momentanen Bestrebungen, die sich ihm als die ewigen aufdrängen, umfangen und beherrscht; dann fesseln ihn noch besonders die persönlichen Verhältnisse an seine Stelle, geben ihm vollauf zu tun, erfüllen seine Tage zuweilen, es...
Seite 198 - Neander (Geschichte der Pflanzung und Leitung der christlichen Kirche durch die Apostel, 5.
Seite 331 - der König von Frankreich ist gefangen und in meiner Gewalt; die Schlacht ist für mich gewonnen!« Hierauf entfernte er sich in das Nebenzimmer, wo sein Bett stand; vor einem Marienbilde kniete er nieder, um seine Gedanken zu Gott und zu der Größe seines Berufes zu erheben. Er ließ Prozessionen veranstalten und Gott bitten, ihm dereinst noch andere, höhere Gnaden zu verleihen im Kampfe gegen die Ungläubigen.
Seite 142 - Barfüßerordens. 1519. mögen, so wie er manche Witze des Claus Narr aufnahm. Wie fein wußte der zu wählen, welche vortreffliche, höchst naive, kräftige, reiche Prosa schrieb er nicht ! Wie steht man unter seinen Erzählungen nicht mitten in jener Welt, unter lauter Leben und Bewegung ! wie localisirt er nicht Alles was er Aelteres aufnimmt ! wie ist alles voll gegenwärtiger, lebendiger Laune!
Seite 155 - Es ist das schöne Vorrecht hoher Menschenwürde, niemals still zu stehen, nie am Ziele sich zu glauben; denn was die Väter beglückte, paßt nicht mehr ganz für die Söhne; was diese bedürfen, würde schwerlich mehr den Enkeln genügen...
Seite 262 - Hinsicht bewusst oder uubewusst einwirkt. . . . Wir wollen unsere Kinder in den Volksschulen zwar nicht zuviel, aber zu vielerlei lehren, ohne zu bedenken, dass weit der allergrösste Theil es nothwendig der künftigen Vergessenheit lernt. Wir bilden eben deshalb eine Menge von Halbwissern , die sich dann unglücklich fühlen, wenn ihnen die Verhältnisse, in welche sie im Leben zu treten berufen sind, nicht erlauben , die Wünsche , die Begierden , die früher in ihnen geweckt wurden, die Ansprüche,...
Seite 156 - Gott, daß mein Sohn ein gerechter, liebevoller, selbstthätiger und entschlossener Regent werde. und ich hoffe es zu Dir, mein geliebter Leopold! Dein Herz hat sich noch keiner Pflicht geweigert; wie solltest Du nicht fühlen, wie schön, groß und heilig der Beruf ist, der Trost, die Hoffnung, der Vater vieler Taufende zu fein?
Seite 21 - Die Akademiker waren ihm als persönliche Feinde nicht nur, sondern auch nicht ohne Ursache als Ketzer verdächtig; man wird sich erinnern, daß Pomponius Latus, eine der Säulen der Akademie, zwar nicht mit Lord Byron den Teufel der Neger anbetete, aber doch dem Romulus Altäre errichtete, und von der christlichen Religion meinte, sie sei nur Barbaren angemessen.
Seite 16 - Viterbo nach Rom frei hielten von Räubern, die in der letzten Zeit bis an den Thoren der Hauptstadt ihren Frevel übten, dann verlangte er, daß sie Caprarola und was sie sonst dem Präfecten von Rom entrissen, an den rechtmäßigen Erben zurückgäben.
Seite 22 - Febr. 1409 hatte er das bisherige Gymnasium zu St. Andrews, in Schottland, in- eine Hochschule verwandelt. Wahr ist es, daß er, der eigentlich wissenschaftlichen Bildung entbehrend, die Gelehrten jener Zeit, die Oratoren und Poeten, oder, was ihm gleichbedeutend, die Ketzer nicht zu gebrauchen wußte, und ganz folgerecht konnte er die Römer abmahnen, ihre Söhne viel Zeit verwenden zu lassen auf Studien, die zu Dicht- oder Redekunst fühlten; es würde genügen, meinte er, daß sie lesen und schreiben...

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