Der Breisgau unter Maria Theresia und Joseph II.Winter, 1907 - 130 Seiten |
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Der Breisgau Unter Maria Theresia und Joseph II (Classic Reprint) Eberhard Gothein Keine Leseprobe verfügbar - 2017 |
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Beliebte Passagen
Seite 13 - Frau, deren Größe nicht in einer genialen Anlage, sondern in der Stärke des Charakters, im gesunden Menschenverstand und im unerschütterlichen Ordnungs- und Gerechtigkeitssinn lag...
Seite 77 - ... vorbehalten worden sind. Ein Bischof von Konstanz ist zugleich ausschreibender und dirigierender Fürst in dem beträchtlichen schwäbischen Kreis, gleichwohl wird er und zwar bei so unbedeutenden Kleinigkeiten so wenig geschont, so hart behandelt! Wüssten unsere vorderösterreichischen hiesigen Hofstellen alle politischen Nachteile, die hieraus entstehen, und alle politischen Vorteile zu kalkulieren, die dadurch verloren gehen, so würden sie sich sonder Zweifel nach ganz anderen Grundsätzen...
Seite 6 - Äbte mit nichten; auf jedes Recht und jede Einnahme, die ihnen von den Bauern zustand, hielten sie mindestens ebenso zähe wie die Adligen, und jeder Änderung widerstrebten sie mit der vereinigten Hartnäckigkeit des Grundherrn und des Klerikers.
Seite 127 - Sollten wir aber so unglücklich sein, daß dieses Land von den Feinden erobert und besetzt würde, so ist ohnedem alles verloren. Warum jedoch sollen die Grundherren schon vorher und ohne Not ihre Sache verlieren?
Seite 85 - ... bisher bezahlt wurde, nunmehr unentgeltlich verrichten; eben deshalb würden aber die Abgaben an die Gemeinde als eine Last betrachtet werden. Dagegen geschehe die Bezahlung in jedem einzelnen Fall umso leichter, weil sie von jenem, den die Funktion berühre, und zu einem Zeitpunkt geleistet werde, „wo das Gemüt durch den Vorgang, der die Stolverrichtung erheischt, entweder in Fröhlichkeit oder Trauer dergestalt gestimmt ist, dass es zum Unwillen oder zur Widersetzlichkeit gegen jenes, was...
Seite 84 - ... Generalseminars mag hier Professor Will, Rektor der Anstalt, selbst gehört werden: „Der grösste Teil derer, die sich dem theologischen Studium widmen, ist arm, und kann sich sehr oft nicht einmal einen Schulautor, viel weniger ein anderes gutes Buch kaufen. Der grösste Teil muss seinen notdürftigen Unterhalt mit Hausinstruktionen, mit Musik in den Wirtshäusern oder bei Komödien und Bällen, oder mit Schreiben sich verschaffen; dadurch gehen die meisten Stunden verloren.
Seite 76 - ... Gehorsam gegen den Visitator, ferner „jura et sumptus de jure et consuetudine visitatori Principali debitos realiter et integre persolvi" mit dem Beisatze, dass der Bischof gegen ungehorsame oder die erteilte Vorschrift verhindernde Personen mit dem Exkommunikationsurteile vorgehen werde. geliefert, wie sehr sich bei ihm bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die verdorbene Kirchenzucht aus dem 11. Jahrhundert erhalten habe; und auch jetzt müsse da, wo Liebe, Sanftmut, Ueberzeugung oder eine dem...
Seite 23 - ... Institutionen aus grauer Vorzeit gebieterisch forderte. ,Es war nötig' — so spricht sich Gothein aus1 — , ,daß auf die vorsichtige Frau, die alle Schwierigkeiten, deren sie nicht Herr werden konnte, ignorirend beiseite schob, der ungestüme Mann folgte, der jeden schlummernden Gegensatz aufstachelte und alles, was er als Mißbrauch erkannte oder ansah, so rasch wie möglich nach seinem Ideal umzuformen unternahm.
Seite 28 - Dieses allein seien die wahren, gerechten Grundsätze, die so alt seien wie die Welt selbst, und die man allein vor dem Richterstuhl Gottes verantworten könne".
Seite 28 - Selbst tausendjähriger Besitz und höchste Privilegierung einzelner Grundherren hindern den Landesfürsten nicht, die Gesetze abzuändern, durch die der Gesamtheit schädliche Zugeständnisse gemacht worden sind; ja er sei dies sogar aus Gewissenstrieb schuldig."1').