Wigand's Conversations-Lexikon für alle Stände, Band 1

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Wigand, 1846
 

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 317 - Student muß alle collegia hören, worüber er Zeugnisse beizubringen hat, ohne das würde er manche nicht gehört haben, entweder weil ihn der sie vortragende professor nicht anzieht, oder weil ihn seine neigung anderswohin lenkt, dagegen bleibt ihm beinahe keine zeit übrig diejenigen zu hören, die ihm nicht vorgeschrieben sind...
Seite 116 - Diese Einheit nun des Allgemeinen und Besonderen, der Freiheit und Notwendigkeit, der Geistigkeit und des Natürlichen, welche Schiller als Prinzip und Wesen der Kunst wissenschaftlich erfaßte und durch Kunst und ästhetische Bildung ins wirkliche Leben zu rufen unablässig bemüht war, ist sodann als Idee selbst zum Prinzip der Erkenntnis und des Daseins gemacht und die Idee als das allein Wahrhafte und Wirkliche erkannt worden.
Seite 317 - Die Obergewalt des Staats hat seitdem merklich mehr in die Aufsicht der Schulen und Universitäten eingegriffen. Sie will sich ihrer Angestellten fast allzu ängstlich versichern und wähnt, dies durch eine Menge von zwängenden Prüfungen zu erreichen. Mir scheint es, als ob man von der Strenge solcher Ansicht in Zukunft wieder nachlassen werde. Zu geschweigen...
Seite 317 - Hauptfällen doch nicht berathen ist. Wahr ist es, das ganz schlechte wird dadurch aus Schule und Universität abgewehrt, aber vielleicht wird auch das ganz gute und ausgezeichnete dadurch gehemmt und zurückgehalten. Im Durchschnitt betreten jetzt die...
Seite 326 - Bildung einer flüchtigen, bloß geistreichen Betrachtung widerstrebt und die Geschicklichkeit mit allgemeinen Formeln das Ganze zu erfassen oder, wie man sagt, sich anzueignen, dabei zu Schanden wird. Es sind schon Bücher in diesem Geiste geschrieben worden, vielleicht mit Talent. Wer die Dinge nicht kennt, mag hoffen, etwas daraus zu lernen, wer sie kennt, dem wird der Widerwille vor grundlosen Einbildungen und leeren Spiegelfechtereien alle Nachsicht unmöglich machen. Hier muß jedes einzelne...
Seite 326 - Ein glücklicher Umstand scheint mir, daß der Charakter dieser Bildung einer flüchtigen, bloß geistreichen Betrachtung widerstrebt und die Geschicklichkeit, mit allgemeinen Formeln das Ganze zu erfassen, oder, wie man sagt, sich anzueignen, dabei zu Schanden wird. Es sind schon Bücher in diesem Geiste geschrieben worden, vielleicht mit Talent. Wer die Dinge nicht kennt, mag hoffen, etwas daraus zu lernen, wer sie kennt, dem wird der Widerwille vor grundlosen Einbildungen und leeren Spiegelfechtereien...
Seite 327 - Leben beseligten und aufrichteten, dass ihrer Natur und Anlage fern stand jenes dumpfbrütende Niederfallen vor Götzen und Klötzen, das man, in ungereimtem Ausdruck, Fetischismus genannt hat'.
Seite 116 - Dadurch erstieg mit Schelling die Wissenschaft ihren absoluten Standpunkt; und wenn die Kunst bereits ihre eigentümliche Natur und Würde in Beziehung auf die höchsten Interessen des Menschen zu behaupten angefangen hatte, so ward jetzt auch der Begriff und die wissenschaftliche Stelle...
Seite 152 - Die Vollendung und Herrlichkeit dieser Meisterwerke muß das geistige Bad, die profane Taufe sein, welche der Seele den ersten und unverlierbaren Ton und Tinktur für Geschmack und Wissenschaft gebe.
Seite 327 - Seite gleiche Stumpfheit, wenn man den Einfluß abwehren wollte, den es auf Verständnis und richtige Behandlung der Gegenwart haben muß. In dieser Beziehung scheint es mir auch wichtig, daß die altdeutsche Literatur Veranlassung gab, auf Sitten, Gebräuche, Sprache und Dichtung des Volks die Aufmerksamkeit zu richten...

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