Aus dem Tagebuche eines Soldaten aber keines Lanzknechts

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Wigand, 1853 - 295 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 246 - Gespenst steht an der Könige Thron. Jahrelang mag, jahrhundertelang die Mumie dauern, Mag das trügende Bild lebender Fülle bestehn, Bis die Natur erwacht, und mit schweren ehernen Händen An das hohle Gebäu rühret die Not und die Zeit, Einer Tigerin gleich, die das eiserne Gitter durchbrochen Und des numidischen Walds plötzlich und schrecklich gedenkt...
Seite 246 - Feil ist in der geschändeten Brust der Gedanke, die Liebe Wirft des freien Gefühls göttlichen Adel hinweg. Deiner heiligen Zeichen, o Wahrheit, hat der Betrug sich Angemaßt, der Natur köstlichste Stimmen entweiht, Die das bedürftige Herz in der Freude Drang sich erfindet; Kaum gibt wahres Gefühl noch durch Verstummen sich kund.
Seite 30 - Nun! und wer merkt uns das nun an, Daß wir aus Süden und aus Norden 'Zusammengeschneit und -geblasen worden? Sehn wir nicht aus wie aus einem Span? Stehn wir nicht gegen den Feind geschlossen, Recht wie zusammengeleimt und -gegossen?
Seite 245 - Ach. da reißen im Sturm die Anker, die an dem Ufer Warnend ihn hielten, ihn faßt mächtig der flutende Strom, Ins Unendliche reißt er ihn hin, die Küste verschwindet, Hoch auf der Fluten Gebirg wiegt sich entmastet der Kahn; Hinter Wolken erlöschen des Wagens beharrliche Sterne, Bleibend ist nichts mehr, es irrt selbst in dem Busen der Gott.
Seite 245 - Gebirg wiegt sich entmastet der Kahn. Hinter Wolken erlöschen des Wagens beharrliche Sterne ; bleibend ist nichts mehr ; es irrt selbst in dem Busen der Gott. Aus dem Gespräche verschwindet die Wahrheit, Glauben und Treue aus dem Leben; es lügt selbst auf der Lippe der Schwur. In der Herzeu...
Seite 246 - Auf der Tribüne prahlet das Recht, in der Hütte die Eintracht, Des Gesetzes Gespenst steht an der Könige Thron. Jahre lang mag, Jahrhunderte lang die Mumie dauern...
Seite 159 - Original, fahr hin in deiner Pracht! — Wie würde dich die Einsicht kränken: Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken, Das nicht die Vorwelt schon gedacht?
Seite 244 - Augenblick großer Entwicklung vollkommen gleichgültig, es sind bloß Werkzeuge, mein Wunsch ist, daß Deutschland groß und stark werde, um seine Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Nationalität wieder zu erlangen und beides in seiner Lage zwischen Frankreich und Rußland zu behaupten , das ist das Interesse der Nation und ganz...
Seite 245 - Untertanen eine hinfällige Existenz erbetteln. Daher entsteht der allgemeine Wunsch nach einer Verfassung auf Einheit, Kraft und Nationalität gegründet: Jeder große Mann, der sie herzustellen fähig wäre, würde der Nation, die sich von den Mittelmächten abgewendet hat, willkommen sein.
Seite 227 - Gesetze, die es sich selbst gegeben hat. So lange nach Außen die Nationalehre entschlossen aufrecht erhalten und nach Innen die Gerechtigkeit unparteiisch gehandhabt wird, so lange wird der Gehorsam des Bürgers willig, freudig und, ich möchte fast sagen, unbegrenzt sein. Ein edles Volk ist schon für die Erhaltung seiner Rechte dankbar, und erweitert die Achtung, welche es dem Amte eines guten Fürsten schuldig ist, gern zur Anhänglichkeit für seine Person.

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