Robert Schumann: Eine biographie

Cover
R. Kunze, 1858 - 435 Seiten
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 80 - Folg' ich meinem Genius, so weist er mich zur Kunst, und ich glaube, zum rechten Weg. Aber eigentlich — nimm mir's nicht übel, und ich sage es Dir nur liebend und leise — war mir's immer, als verträtest Du mir den Weg dazu, wozu Du Deine guten, mütterlichen Gründe hattest, die ich auch recht gut einsah und die Du und ich die „schwankende Zukunft und unsicheres Brot
Seite 362 - Davidsbund ist mir ein geistiger romantischer, wie Sie längst gemerkt haben. Mozart war ein eben so großer Bündler, als es jetzt Berlioz ist, Sie es sind, ohne gerade durch Diplom dazu ernannt zu sein. Florestan und Euseb ist meine Doppelnatur, die ich wie Raro gern zum Mann verschmelzen möchte.
Seite 396 - Die Redaction der Zeitung kann nur Nebensache sein, mit so großer Liebe ich sie auch hege. Ist doch jeder Mensch auf das Heiligste verpflichtet, die höheren Gaben, die in ihn gelegt sind, zu bilden. Sie selbst schrieben mir, wie ich mich erinnere, vor einigen Iahren das Nähmliche und ich habe seitdem wacker fortgearbeitet.
Seite 162 - Andern die Erinnerung an eine selig verlebte Zeit? Oder wollen wir undankbar sein gegen Shakespeare, daß er aus der Brust eines jungen Tondichters ein seiner würdiges Werk hervorrief, — undankbar gegen die Natur und läugnen, daß wir von ihrer Schönheit und Erhabenheit zu unseren Werken borgten?
Seite 162 - Man irrt sich gewiß, wenn man glaubt, die Komponisten legten sich Feder und Papier in der elenden Absicht zurecht, dies oder jenes auszudrücken, zu schildern, zu malen.
Seite 80 - Vrod" nannten. Aber was nun weiter? Es kann für den Menschen keinen größeren Qualgedanken geben, als eine unglückliche, todte und seichte Zukunft, die er sich selbst vorbereitet hätte. Eine der früheren Erziehung und Bestimmung ganz entgegengesetzte Lebensrichtung zu wählen, ist auch nicht leicht und verlangt Geduld, Vertrauen und schnelle Ausbildung. Ich stehe noch mitten in der...
Seite 366 - Auf der Höhe der Zeit und der Erscheinungen zu stehen, fortzuhelfen, zu bekämpfen, selbstständig zu bleiben — Aller inneren und geheimeren Verhältnisse nicht gedacht, da schwindelt mir's oft.
Seite 134 - Redactoren die Unterzeichneten. — Wir wissen nicht, wie weit Sie die Zeitung kennen; sonst würden Sie über die Tendenz, welche die ältere Zeit anerkennen, die nächst vergangene als eine unkünstlerische bekämpfen, die kommende als eine neue poetische vorbereiten und beschleunigen helfen soll, kaum in Zweifel sein.
Seite 82 - Tränen an das vorgesteckte Lebensziel gehen. Daß dieser Brief der wichtigste ist, den ich je geschrieben habe und schreiben werde, siehst Du, und eben deshalb erfülle meine Bitte nicht ungern und gib bald Antwort.
Seite 421 - Genoveva" ! Dabei denken Sie aber nicht an die alte sentimentale. Ich glaube, es ist eben ein Stück Lebensgeschichte, wie es jede dramatische Dichtung sein soll; wie denn dem Text mehr die Hebbel'sche Tragödie zum Grunde gelegt ist.

Bibliografische Informationen