Goethes werke, Teil 3,Band 3H. Böhlau, 1889 |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 239 - Moliere läßt den Unterschied zwischen Gemahl und Liebhaber vortreten, also eigentlich nur ein Gegenstand des Geistes, des Witzes und zarter Weltbemerkung. Wie es Falk genommen, wäre nachzusehen. Der gegenwärtige, Kleist, geht bei den Hauptpersonen auf die Verwirrung des Gefühls hinaus.
Seite 215 - Der Hauptfehler in dem Motiv der Jungfrau von Orleans, wo sie von Lionel ihr Herz getroffen fühlt, ist, daß sie sich dessen bewußt ist, und ihr Vergehen ihr nicht aus einem Mißlingen oder sonst entgegen kommt. (Wie z. E. dem Weibe in dem indianischen Märchen, in deren Hand sich das Wasser nicht mehr ballt.)" „Palladio, sagten die Italiener, baute bloß aus Haß gegen den Adel, um ihn zu ruinieren.
Seite 213 - Lieben und Hassen, Hoffen und Fürchten sind auch nur differente Zustände unsres trüben Inneren, durch welches der Geist entweder nach der Licht- oder Schattenseite hinsieht. Blicken wir durch diese trübe organische Umgebung nach dem Lichte hin, so lieben und hoffen wir; blicken wir nach dem Finstern, so hassen und fürchten wir.
Seite 272 - Differenzien setzt er noch einen Mittelzustand, das Fegefeuer, in den wir von der Erde aus durch fromme und gute Handlungen einwirken können. Ihr Gott steht auch im Hintergrunde, aber als Glorie von gleichen, ähnlichen und subordinirten Göttern, so daß ihr Himmel ganz reich und voll ist.
Seite 271 - Tugend erinnert und sie ihm möglichst garantiert werden. Der Protestantismus hält sich an die moralische Ausbildung des Individuums, also ist Tugend sein erstes und letztes, das auch in das irdische bürgerliche Leben eingreift. Gott tritt in den Hintergrund zurück, der Himmel ist leer, und von Unsterblichkeit ist bloß problematisch die Rede.
Seite 399 - Reflexe auf unzählige Weise. Doppelte Welt, die daraus entsteht, die allein Lieblichkeit hat, wie denn auch die Liebe einen solchen Reflex bildet. Und die Nibelungen so furchtbar, weil es eine Dichtung ohne Reflex ist; und die Helden wie eherne Wesen nur durch und für sich existieren.
Seite 213 - Gespräche über mancherlei Phänomene der neuren Zeit, was die Deutschen, besonders die nördlichen, waren und hatten ; was sie zu verlieren in Gefahr sind, das zunächst eindroht.
Seite 399 - Betrachtungen über den Reflex von oben oder außen gegen das Untere und Innere der Dichtkunst, z. E. die Götter im Homer nur ein Reflex der Helden; so in den Religionen die anthropomorphistischen Reflexe auf unzählige Weise. Doppelte Welt, die daraus entsteht, die allein Lieblichkeit hat, wie denn auch die Liebe einen solchen Reflex bildet.
Seite 143 - Feldspat, abgesondertem Quarz und Schriftgranit. Schöne landschaftliche Gegenstände. Leineweber als Cicerone. Klingsteinfelsen. Ruinen. Einiges gezeichnet. Schöne Aussicht über böhmische Gegenden, die den eignen Charakter haben, daß sie weder Berge, noch Flächen, noch Täler, sondern alles zugleich bedeutungslos darstellen. Der Fels von Engelhaus tritt deswegen besonders merkwürdig hervor.
Seite 295 - Pflug, den ich in seiner alten Art als Künstler, Techniker, Fabrikant und Handwerker antraf. Dr. Voigt.