Altpreussische Monatsschrift zur Spiegelung des provinzielle Lebens in Literatur, Kunst, Wissenschaft und Industrie, Band 19

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Thomas & Oppermann, 1882
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 550 - Die Schwierigkeit, welche diese Aufgabe veranlasst hat, besteht, wie bekannt, in der vorausgesetzten Ungleichartigkeit des Gegenstandes des inneren Sinnes (der Seele) mit den Gegenständen äusserer Sinne, da jenem nur die Zeit, diesen auch der Raum zur formalen Bedingung ihrer Anschauung anhängt.
Seite 675 - Erden folgt, deckt tiefe Finsterniss; Was uns zu thun gebührt, des sind wir nur gewiss. Dem kann, wie Lilienthal, kein Tod die Hoffnung rauben, Der glaubt, um recht zu thun, recht thut, um froh zu glauben.
Seite 299 - Stoff (bafis) den Begriff von einem durch Anziehung verbundenen und durch Abstoßung der Veränderung der Figur kräftigen Wiederstand leistenden , durchsichtigen Körper und fügt zum Materialen der empirischen Anschauung das Formale der Erfahrung.
Seite 548 - Gemüt besetzen« (2. Or. Aufl. 67. — R. II, 716), „dass wir, um die Möglichkeit der Dinge, zufolge der Kategorien, zu verstehen, und also die objektive Realität der letzteren darzutun, nicht bloss Anschauungen, sondern sogar immer äussere Anschauungen bedürfen", z. B. die Anschauungen der Materie, der Bewegung, und dass „vermittelst" der äusseren Anschauung „allein" die Kategorien „hernach auch auf den inneren Sinn" können „angewandt werden", — eine Bemerkung, die „von grosser...
Seite 549 - ... Sinnlichkeit ist, so ist er als Vorstellung in mir eben so wirklich, als ich selbst, und es kommt nur noch auf die empirische Wahr„heit der Erscheinungen in demselben an. Ist das aber nicht, sondern „der Raum und Erscheinungen in ihm sind etwas ausser uns existirendes, „so können alle Criterieu der Erfahrung ausser unserer Wahrnehmung „niemals die Wirklichkeit dieser Gegenstände ausser uns beweisen." (Or. Aufl. S. 141 u. 142. — R. III, 107.) Was soll in dem letzten Satze der Ausdruck:...
Seite 529 - Erkenntnis sowohl begründet als begrenzt und demgemäss das Gebiet der Erscheinungen und der Dinge an sich geschieden werden. Wenn daher die Inauguralschrift in diesem Punkte gewisse Schwankungen zeigt, so ist dies keineswegs befremdlich
Seite 593 - Physik, welcher gleichsam eine Brücke über eine Kluft von zwey verschiedenen Territorien schlägt und diese verbinden soll ; und diese findet sich in Newtons berühmtem Werk : Philol'ophiae naturalis principia mathematica, welches aber schon in seiner Betitelung einen Wiederspruch mit sich selbst zu enthalten scheint. Den so wenig als es philosophische Principien der Mathematik geben kau, ebensowenig kau es (wie es scheint) mathematische Principien der Philosophie geben.
Seite 269 - Physik ist Erfahrungswissenschaft von dem Inbegrif (complexus) der bewegenden Kräfte der Materie. Diese Kräfte afficiren auch das Subject, den Menschen und seine Organe, weil dieser auch ein körperliches Wesen ist. Die innere, dadurch in ihm bewirkte Veränderungen mit Bewustseyn sind Warnehmungen; die Keaction auf die Materie und äußere Veränderung derselben ist Bewegung.
Seite 567 - Baum und Zeit sind nicht Gegenstände der Warnehmung (empirischer Vorstellung mit Bewustseyn), sondern der reinen Anschauung (a priori). Sie sind nicht Dinge an sich (entia per fe) di nicht etwas ausser der Vorstellung Existirendes , sondern dem Subject als einem Act desselben angehöriges, wodurch dieses sich selbst setzt di sich selbst zum Gegenstande seiner Vorstellungen macht.
Seite 549 - Der formale Idealism (sonst von mir transszendentale genannt) hebt wirklich den materiellen oder Cartesianischen auf. Denn wenn der Raum nichts als eine Form meiner Sinnlichkeit ist, so ist er als Vorstellung in mir ebenso wirklich, als ich selbst, und es kommt nur noch auf die empirische Wahrheit der Erscheinungen in demselben an.

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