Düval und Charmille: ein bürgerlich Trauerspiel in fünf Aufzügen. Von einem FrauenzimmerWeidmanns Erben, 1778 - 140 Seiten |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
Amalie von Charmille Anton und Joseph Arme Aufzug Berben beyden bloß Brief chen cher denken dicß Dieß Dival Dritter Auftritt Důval Ehre Erster Auftritt Eſſen ewig feine feyn fich ficht find flichen foll Franz Frau von Doenberg Fräulein von Charmille Freundinn Freyheit freylich Fünfter Auftritt fürchte Fürstinn Füßen gefaßt gehen geht gewiß Gewiſſen gicht glücklich gnädige Gott Graf von Sternfeld hast Hauptmann Hause heftig heißt heiter Herr Baron Herr Graf Herz heute in's indem ißt Kabinet Kloster kommen könnte laffen Laß laſſen läßt Leben lehte Leidenschaft lich liebe Mally Lieber Baron machen Madam Mally's Mama Mariane meinigen möchte muß müſſen mußt Papa Pause Pflicht ruft Prinz Prinzessinn Recht Reinfort Sache schicken scht Sechster Auftritt ſehr seyn ſich ſie Siebenter Auftritt Silly soll Stunde thun Thüre Tische umfaßt Unsere vielleicht Vorigen weiß weißt Welt willst wirst wiſſen wohl wollen Zärtlichkeit Zimmer Zweyter Auftritt
Beliebte Passagen
Seite 130 - ... [130] Vierter Auftritt. Düval allein. Ja, du bist schwach, weil du mich nicht liebst, wie ich dich. - Auch dieß 35 war eitler Selbstbetrug! - Gut! Es war nicht in deinem Herzen so zu lieben. Was kannst du für dein Herz? Aber der Muth, deinen Düval nicht zu überleben, ist auch nicht in deinem Herzen! Es ist nicht deine Schuld ein frommer Aberglaube an Chimären. Ich muß dir zu Hülfe kommen, es wäre zu viel für dich allein, das seh
Seite 130 - ... in verbotener Liebe zugebrachten Leben! 25 Düval macht eine ungeduldige Geberde. Amalie. Du mußt Geduld mit mir haben. Ich habe dir noch viel zu sagen viel - (bewegt) Ach! ich besitze nicht deine männliche Festigkeit! deine 30 Mally ist schwach - (Sie geht ins Kabinet.) [130] Vierter Auftritt. Düval allein. Ja, du bist schwach, weil du mich nicht liebst, wie ich dich. - Auch dieß 35 war eitler Selbstbetrug! - Gut!
Seite 29 - Gesellschaft mocht' es freylich so leicht nicht seyn, sich loszumachen; drum mußt' ich auch so oft [29] nach Ihnen schicken. 20 O Herr Baron! Spotten Sie des Prinzen, so wie Sie der Gesetze, der Tugend, der Heiligkeit der Ehe, und selbst des armen verführten Fräuleins spotten? Der Prinz ist nicht der Mann, der sich spotten läßt. Düval. Und ich nicht der Mann, der sich wie ein Schulknabe drohen läßt. Der 25 Prinz - der Prinz - je nun der Prinz. . . Graf. Kann Sie der Prinz nicht seiner Dienste...
Seite 62 - Joseph. Düval. Joseph! Anton! Keiner da? - (Joseph kömmt) Hier! Diesen Brief den Augenblick zum Grafen von Stemfeld und Antwort! (Joseph ab) 35 Düval geht unruhig auf und ab. Auch du mußt sterben! - Meine ganze Seele dürstet nach deinem Leben - [62] aber nicht meuchelmörderisch, wie du mich - (Pause, sich bedeutend) Wenn er aber mich tödtet? - Nun so hat er sie! - (geht hastig auf und ab) - Gott der Liebe! könnte sie die Frechheit haben, und meinen 114 und dir die Sünde dieses Gedankens...
Seite 78 - ... Maaßregeln nehmen, Ihren guten Namen zu retten. Dieser ist in Gefahr befleckt zu werden. Auch der Nachsichtigste kann Ihren Liebeshandel nicht für unschuldig 15 halten: und Düval... Ach Amalie! Sie hören hier nicht die Eifersucht [78] einer Frau, und wenn sie es noch zehnmal mehr Ursache hätte; nein, es ist bloß die Freundinn, die mit Ihnen spricht - Düval - hüten Sie Sich vor Düval!
Seite 95 - Nun so sey nur munter und freilich! das Leben der Gesellschaft, die Freude der Klugen! Lange Einsamkeit wartet deiner (mit einem dumpfen Tone) und - ewiges Verstummen. Bald wir das Auge brechen, das einst Dichter begeisterte! und kalt die Brust seyn, die Herzen 25 in Flammen setzte! - - Sanft, sanft wirst du an deines Düvals Seite ruhen! - Zögere nicht! eile! laß die Stunde ewiger, unzertrennlicher, unstrafbarer Vereinigung [96] schlagen!. . .(ein Zug der Klingel...
Seite 77 - ... Unterdessen suchen Sie ihn zu sprechen. - In der That, meine Liebe, Sie müssen Sich itzt Beyde etwas versagen. Sie allein können ihn so weit bringen, daß er nachgiebt. Es ist unumgänglich 10 nöthig. Der Prinz ist über Ihren zu vertrauten Umgang beunruhigt; die Prinzessinn nicht minder. Düval ist mit der Ungnade seines Herrn bedroht Ihnen droht man nicht; aber man wird gewiß Maaßregeln nehmen, Ihren guten Namen zu retten. Dieser ist in Gefahr befleckt zu werden. Auch der Nachsichtigste...
Seite 56 - ... sich in einen Stuhl, der am Tische steht: trotzig zum Grafen. Nichts 10 weiter? Graf. Nein, nichts weiter! Suchen Sie Ihr Herz; von einem Gegenstande, der es nun einmal nicht beherrschen darf, loszumachen, und zu dem zurückzukehren, den Sie Sich vormals selbst gewählet, die Ihre Liebe verdient, 15 wie Mally; von Gott und Menschen, von Ehre und Tugend gebilligt, nicht wie Mally. Düval. Da schimpfen Sie Mally, damit ich nicht glauben soll. . [57] Graf. 20 Ich schimpfe Mally nicht; auch will...
Seite 17 - ... ihm! (bittend und mitleidig) er ist it/t so beunruhigt, so ängstlich, seiner so wenig mächtig Mariane. Es ist nicht das erstemal! ich bin dessen schon gewohnt . Geben Sie sich also keine Mühe. . . [17] 20 Amalie. Ich verstehe Sie. Sie mögen seine Vertheidigung von mir nicht hören. Ach, gnädige Frau! (sehr beweglich) hassen Sie mich nicht, daß mein Herz so fühlt, wie das Ihrige! Gleichheit der Neigungen verbindet sonst Freunde. Ich - ich würde, wären Sie nicht so gut und liebenswürdig,...
Seite 3 - ... 1778. 10 Vorbericht des Herausgebers. Gegenwärtiges Trauerspiel ist das Werk eines verheuratheten jungen Frauenzimmers. Eine ziemlich bekannte und leider! sehr wahre tragische 15 Geschichte gab ihr den Stoff dazu, und es war ein bloßer Versuch, den sie zu ihrem Zeitvertreibe bey einer ländlichen Muße und ohne die geringste Absicht, ihn jemals der Welt im Drucke vorzulegen, ausarbeitete. Wird es nun aber diese dem Her[4]ausgeber verdenken, daß er es der Dunkelheit entrissen? Er fürchtet...