Selbstgespräche

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Krais & Hoffmann, 1866 - 208 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 73 - Asien, Europa: Winkel der Welt; der ganze Ozean: ein Tropfen im All; der Athos: eine Erdscholle im Weltall; die ganze Gegenwart: ein Augenblick der Ewigkeit ! Alles klein, veränderlich, verschwindend ; alles kommt von einer Quelle, von jenem gemeinsamen Allbeherrscher unmittelbar oder infolge seiner Wirksamkeit. Also sind auch der Rachen des Löwen, das Gift, alles Schlechte, wie Dornen und Sümpfe notwendige Stücke jener prachtvollen und herrlichen Welt. Fort also mit dem Wahn, als seien sie dem...
Seite 84 - Mancher sürchtet sich vor der Verwandlung. Was kann denn ohne Verwandlung werden ')? Was ist demnach der Allnatur lieber oder angemessener? Kannst du selbst auch nur ein Bad gebrauchen, ohne daß das Holz, oder Nahrung genießen, ohne daß die Speisen sich verwandeln?
Seite 73 - Wer das jetzt Vorhandene gesehen hat, der hat alles überschaut, was von jeher war und was in alle Ewigkeit sein wird.« Die Gegenwart also hat den Gehalt aller Geschichte, der Welt überhaupt. Und wenn Europa in uns ist, in der Fülle gegensätzlicher Vielfalt, unendlicher Aufgabe, so ist Europa jetzt da, als Schickung und Geschick; und wenn diese Gestalt nicht unser Innerstes ist, unseres Lebens Leben, unseres Herzens...
Seite 20 - Dahinsterbende gleichviel verlieren; denn nur der gegenwärtige Augenblick ist es, dessen Jeder verlustig gehen kann, da er ja diesen doch allein besitzt; was einer aber nicht besitzt, das kann er auch nicht verlieren.
Seite 66 - Veränderungen erneut stets die Welt, so wie der ununterbrochene Lauf der Zeit uns immer wieder eine neue unbegrenzte Dauer in Aussicht stellt. Wer möchte nun in diesem Strome, wo man keinen festen Fuß fassen kann, irgend eines von den vorübereilenden Dingen besonders wertschätzen? Das wäre...
Seite 34 - Theil hätte? Ebendaher, von diesem gemeinsamen Staate, haben wir das Denkvermögen, die Vernunft und die gcsetzgeberifche Kraft, oder woher fönst?
Seite 131 - Nichts unzufrieden fein, was mir als einem Theile vom Ganzen zugetheilt wird ; kann ja doch Nichts dem Theile schädlich sein, was dem Ganzen zuträglich ist^), denn das Ganze enthält Nichts, was nicht ihm selbst zuträglich wäre. Dieß haben alle Naturwesen mit einander gemein und die Weltnatur hat noch den weiteren Vorzug, daß sie durch keine äußere Ursache gezwungen werden kann , etwas ihr selbst Schädliches zu erzeugen ^). Denke ich also nur daran, daß ich ein Theil eines solchen Ganzen...
Seite 24 - ... durch Feuer so viele naturphilosophische Betrachtungen angestellt und starb zuletzt, in Rindsdünger gehüllt, an der Wassersucht. Den Demokrit brachten die Läuse ums Leben, den Sokrates Ungeziefer in Menschengestalt. Wozu diese Bemerkungen? Auch du bist aufs Schiff gestiegen, bist abgefahren, bist in den Hafen eingelaufen. So steig nun aus ! Geht's in ein anderes Leben — so ist ja nichts ohne Götter, auch dort nicht!
Seite 111 - Nun, so wirs sie weg. Hier sind Dorngesträuche am Weg. Weiche ihnen aus. Dieß ist genug. Frage nicht noch: Wozu gibt es auch solche Dinge in der Welt? Sonst würde dich ein Naturkundiger auslachen, gleichwie der Tischler und der Schuster dich auslachen würden, wenn...
Seite 29 - Vestandtheilen anschaulich erkennen, und ihn selbst sowohl, als auch die einzelnen Merkmale '), aus denen er zusammengesetzt ist, und in die er sich wieder zerlegen laßt, mit ihren eigenthümlichen Namen zu bezeichnen vermögest.

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