Hessische Sagen

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Vogel, 1853 - 224 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 130 - Die Zeit ist da! Die Stund ist da! War nur der Mensch da! Nun hört man mit heimlichem Schauder erzählen: „Die Lahn hat gerufen, es ertrinkt bald wieder...
Seite 159 - Ried, dachte der Advokat und bekam neuen Muth,, da' bin ich also nicht gemeint, und er unterhielt sich getrosten Herzens mit dem Teufel über seine Schelmereien und Plackereien, rühmte sich ihrer auch und lachte darüber , wobei denn der Teufel jedesmal herzlich mitlachte. Als sie so ihres Weges dahingingen , kam ein armer Metzger ihnen entgegen, der trieb ein Schwein nach Hause und das Thier schnüffelte und grunzte bald hier, bald dort im Koth herum. Der Metzger war dessen müde und rief: , Der...
Seite 60 - Alp durch das Schlüsselloch herein. Der Sohn gab das Zeichen und war im selben Augenblick auch schon seiner unmächtig, fing an zu seufzen und zu wimmern. Da sprang die Mutter hinzu, schlug rasch die vier Zipfel des weißen Tuches zusammen und legte es in eine Schublade der Kommode; den Schlüssel ließ sie stecken.
Seite 9 - Er ist noch nicht lange abgebrochen, und das Ackerfeld in Wald verwandelt. Diese Namen sind der Sage nach so entstanden. Auf dem Hausberg hatte ein alter heidnischer Gott seinen Aufenthalt und die alten heidnischen Bewohner wallfahrteten dahin , um ihm ihre Ehrfurcht zu beweisen. Auf dem Hoinjerplatz befand sich sein Bild und dort geschahen auch die Opfer. Daraus wurde in der Folge das Hoinjerfest.
Seite vii - Füszen erscheinen läszt, wenn die sinnige Sage ihre Aureolen um die Werke der Natur und der längst zum Staub zurückgekehrten Menschenhand spinnt, oder wenn der Schwank seinen kräftigen Tanz tritt und jubelnd die alte Festfreude des Volkes an unsern Augen vorüberzieht.
Seite 130 - Schauder erzählen: ,Die Lahn hat gerufen, es ertrinkt bald wieder eins,' und das ist auch allemal zugetroffen, es ist bald darauf wirklich eins in der Lahn ertrunken.1 Bei Neustadt am Heszler ruft oft die Lahn in langen, dumpfen und hohlen Tönen: ,Ich will einen Menschen haben, einen Menschen will ich haben.
Seite 155 - GefaTir seines Lebens, als ihn ein Ritter sah und den Erkannten auf den rechten Weg und zu seinem Gefolge brachte. Zum Dank dafür schenkte ihm der Kaiser so viel Land , als der Ritter in drei Tagen auf einem Esel umreiten könne. Der Ritter sasz sofort auf und des Landes war keine geringe Strecke, welches er also zum Eigenthum erwarb.
Seite 49 - ... Rochholz, aa O., I, S. 377. Ein Schreiber versinkt spurlos in eine Wiese. Am andern Tage sehen nur noch die Stiefel aus der Erde hervor: Lemke, Volkst. in Ostpreussen, I, S. 61. Ein Heinzelmännchen auf einem Schloss in Hessen ist gegen die Verbindung des Schlossfräuleins mit einem jungen Edelmanne. Als nun die Brautleute vor dem Altar standen, und der Geistliche sie einsegnete, geschah plötzlich ein starker Schlag und vor den Altar fielen das Röckchen und die Perlstiefelchen vom Heinzelmännchen...
Seite 16 - Wingerlsberg zu , eine lange, lange Stange heraus und an deren Spitze hing eine Leuchte , die wie ein Klumpen Feuer aussah. Die leuchtete dem wilden Jäger, während er vorbeizog. Bei nächtlichem Sturmgetöse sagt man noch in der -Wetterau: ,Man meint, es wäre der wilde Jäger.
Seite 89 - Stadt, sagte der Mann, dem der Angstschweiß in dicken Tropfen auf die Stirn trat, denn er sah wohl ein, wie leichtsinnig er gehandelt hatte, schlich auch den ganzen Tag trüb und finster umher. Das sah seine Frau und fragte ihn, was ihm denn jetzt noch fehle, da er ja alles schöner besitze als vor seinem Unglück. Er wollte anfangs nicht mit der Sprache heraus, endlich sagte er ihr alles und verschwieg ihr nicht, daß er nicht manchen Tag mehr zu leben habe, weil der Böse alle aufgetragene Arbeit...

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