Lucians von Samosata Sämtliche Werke, Teil 5

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Im Verlag der Weidmannischen Buchhandlung, 1789
 

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Seite 218 - Zungen aber , die ich von diesem Syrer erlitten habe, sind ungefähr diese. Ehe ich mit ihm bekannt wurde, stellte ich immer eine sehr ernsthafte und feyerliche Per. son vor; ich gab mich mit tiefsinnigen Untersuchungen über die Götter, die Natur und das Universum ab, und schritt hoch über den Wolken in den Himmelslüf...
Seite 235 - Cither zu spielen und dazu zu singen den Preis streitig machen zu wollen. Der Isthmus war wohl das, was ihn in der Ferne am wenigsten angefochten haben mochte: wie er aber selbst dahin kam , stieg ihm auf einmal der Gedanke zu Kopfe , etwas recht Großes zu unternehmen; er dachte an den alten König der Achäer die einst vor Troja zogen, der durch den Canal, den er zwischen...
Seite 219 - Zu» letzt trieb er es gar so weit, daß er einen von den al» ten Cynikern, einen gewissen MeNlpplls, einen von den bissigsten Belferern des ganzen Ordens , aus dem Grabe hervorrief und zu mir ins Haus brachte , einen bitterbösen Hund , von dem man gebissen ist ehe man sichs versehen kann , weil er sogar lachend beißt.
Seite 240 - ... ohne grosse Prätension singt, so hilft die natürliche Anmuth der chromatischen Modulation, die Melodie, die Begleitung mit der Zither, worin er viel Geschmack und. Fertigkeit hat, ingleichen die Kunst, womit er zur rechten Zeit fortzuschreiten oder innezuhalten oder sich zu wenden weiss, und dass der Ausdruck seines Gesichtes immer mit dem , was er singt , zusammenstimmt , kurz, die ganze Art des Vortrags hilft alsdann zusammen, dass er sich ganz leidlich aus der Sache zieht; und das Einzige...
Seite 10 - Bächen durchschlängelt, kurz wie ich ihn voibin geschildert habe, so daß ich dich nicht durch Wiederholung des bereits gesagten um eine Zeit bringen will in der du schon ein ausgemachter Redner geworden ftyn könntest.
Seite 101 - Vor ihr geht ein häßlicher, bleichsüchtiger, hohlaugichter Mann, der so aussieht als ob er von einer langwierigen Krankheit ausgezehrt wäre, und den man ohne Mühe für den Neid erkennt.
Seite 430 - Der laßt durch ein unfehlbares Arcanum sich purgieren, jener wird mit Amuleten und Zaubersprüchen um sein Geld geschraubt, bey einem andern Narren hext ein Jude ) den andern auS; ja mancher sucht was ihn curieren soll, in einem Schwalbennest« ^)» Ich aber Heisse sie mit allen ihren Quacksalbereyen an den Galgen gehen, und wer durch solche Dinge mich zu schrecken glaubt, den laß ich meinen Zorn nur desto stärker fühlen. Hingegen dem, der ohne Widerspenstigkeit geduldig sich in meine iaunen...
Seite 320 - Billigkeit durchaus gemäß finde, aufstehe, um euch zu ermahnen, einen mächtigen und religiösen Fürsten nicht zu beleidigen, wenn ihr sein dem Apollo bereits öffentlich gewidmetes Geschenk abweisen wolltet...
Seite 429 - Schafzung' und Eppich, andre Andorn oder Froschlöffelkraut, noch andre Nesseln, Günsel und Wasserlinsen; andre kommen gegen mich mit Pfersichblättern, Pastinak und Bilsenkraut, mit Mohn und Zwiebeln, Schalen von Granaten, Flohkrant und Weyrauch, Niesewurz, Salpeter, Johannisbrodt in Wein, Cypressenblättern, Froschleich mit Linsenbrey, gekochtem Kohl, Fischlacke, Bollen von wilden Ziegen, Menschenkoth und Mehl von Bohnen und vom Stein von Assus angezogen.
Seite 225 - Sp'wßi», ner Seele, die, wenn man sich einige Augenblicke daran belustigt, ihre ganze Bestimmung erfüllt haben.' Ich kann mir also nicht wohl etwas anders vorstellen^ als daß du mir mit dieser Benennung kein größeres Compliment habest machen wollen, als der komische Dichter , wenn er den Kleon damit beehrt. — Du erinnerst dich doch wohl des Verses, „Kleon ist ein Prometheus — nach der That.

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