Rede auf Schiller ...

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Ferd. Dümmler, 1860 - 33 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 38 - Von des Lebens Gütern allen Ist der Ruhm das höchste doch; Wenn der Leib in Staub zerfallen, Lebt der große Name noch.
Seite 30 - Nun glühte seine Wange rot und röter Von jener Jugend, die uns nie entfliegt, Von jenem Mut, der früher oder später Den Widerstand der stumpfen Welt besiegt, Von jenem Glauben, der sich, stets erhöhter, Bald kühn hervordrängt, bald geduldig schmiegt, Damit das Gute wirke, wachse, fromme, Damit der Tag dem Edlen endlich komme.
Seite 7 - Der einzelne Dichter ist es also, in dem sich die volle Natur des Volks, welchem er angehört, ausdrückt, gleichsam einfleischt, als dessen Genius ihn die Nachwelt anschauen wird, auf den wir Mitlebenden aber schon mit den Fingern zeigen, weil er unsere Herzen gerührt, unsern Gedanken Wärme und kühlenden Schatten verliehen, einen des Lebens Geheimnisse aufdrehenden Schlüssel gereicht hat.
Seite 27 - ... und geschmeidig, seine poesie gibt bei jedem schritt überall die reinste ausbeute, für die bearbeitung des deutschen wortschatzes ist es gar nicht zu sagen wie viel aus ihm allenthalben geschöpft und gewonnen werden könne oder müsse.
Seite 21 - ... bringen? besser, den sie nicht mehr fassen konnten, er wäre vollends aus ihrer hand geblieben zu einer zeit, wo Homer und die griechischen tragiker in langem, dumpfem Schlummer lagen, der beim wiedererwachen der classiker ihrer ewigen frische nichts benahm.
Seite 32 - Göthe i zu schreiben. über solchen dingen liegt eine zarte eihaut des volksgefühls. in seine künftigen standbilder mag nur gegraben werden SCHILLER. Man hat eine Schillerstiftung erdacht und schon durch ganz Deutschland verbreitet, der gedanke ist matt und unbestimmt oder unbeholfen. wozu auf diesen glänzenden...
Seite 30 - Erloschen sind die heitern Sonnen, Die meiner Jugend Pfad erhellt, Die Ideale sind zerronnen, Die einst das trunkne Herz geschwellt, Er ist dahin, der süße Glaube An Wesen, die mein Traum gebar, Der rauhen Wirklichkeit zum Raube, Was einst so schön, so göttlich war.
Seite 27 - Schiller nicht bei, der fast nur über ein ausgewähltes heer von worten herscht , mit dem er thaten ausrichtet und siege davon trägt; Göthe aber vermag der schon entsandten fülle seiner redemacht aus ungeahntem hinterhalte wie es ihm beliebt, nachrücken zu lassen. man könnte sagen, Schiller schreibe mit dem griffel in wachs, Göthe halte in seinen fingern ein...
Seite 22 - Aus stellen des dramatischen dichters läszt sich ja eigentlich kein beweis gegen ihn selbst schöpfen, weil er in rolle der verschiedensten personen redet, deren gesinnung er uns aufdecken will, in die er sich versenkt hat, und warum sollte einen dichter nicht auch sonst lust oder bedürfnis anwandeln sich in empfindungen andrer menschen zu versetzen, die lange noch nicht selbst seine eignen sind, dann aber auch nah an diese streifen?
Seite 8 - Trümmer sind davon übriggeblieben, die lebensvollen Gedichte des Mittelalters drückte träge Vergessenheit; als endlich der Staub wieder von ihnen abgeschüttelt wurde, vermochten sie nicht mehr warm an das Volk zu treten, aus dessen Augen das Bild einer...

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