Historisches Taschenbuch

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Friedrich von Raumer
Brockhaus, 1871
 

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Beliebte Passagen

Seite 407 - Strahl unter die Sterblichen fällt; So bezeugest du mir's, und sagst mir's, daß ich es andern Wiedersage, denn auch andere glauben es nicht, Daß unsterblicher doch, denn Sorg' und Zürnen, die Freude Und ein goldener Tag täglich am Ende noch ist.
Seite 381 - Ein Knabe war ich, wußte nicht, was mir Ums Auge fremd am Tage sich bewegte, Und wunderbar umfingen die großen Gestalten dieser Welt, die freudigen, Mein unerfahren schlummernd Herz im Busen, Und staunend hört ich oft die Wasser gehn Und sah die Sonne blühn, und sich an ihr Den Jugendtag der stillen Erd entzünden.
Seite 393 - Tausendmal hab ich es ihr und mir gesagt: das Schönste ist auch das Heiligste. Und so war alles an ihr. Wie ihr Gesang, so auch ihr Leben. Hyperion an Bellarmin Unter den Blumen war ihr Herz zu Hause, als wär es eine von ihnen.
Seite 390 - Woge trug mich fort; mein ganzes Wesen war immer zu sehr im Leben, um über sich nachzudenken. Und noch ist es so! noch bin ich immer glücklich, wie im ersten Moment.
Seite 392 - Ich hab es Einmal gesehn, das Einzige, das meine Seele suchte, und die Vollendung, die wir über die Sterne hinauf entfernen, die wir hinausschieben bis ans Ende der Zeit, die hab ich gegenwärtig gefühlt.
Seite 387 - Herz fast zu klein, und wenn ich weg war, könnt ich es gar nicht mehr zusammenhalten. Ich bin vor Ihnen wie eine Pflanze, die man erst in den Boden gesetzt hat. Man muß sie zudecken um Mittag.
Seite 404 - O Seele! Seele! Schönheit der Welt! du unzerstörbare ! du entzückende ! mit deiner ewigen Jugend ! du bist; was ist denn der Tod und alles Wehe der Menschen?
Seite 404 - Wie der Zwist der Liebenden sind die Dissonanzen der Welt. Versöhnung ist mitten im Streit, und alles Getrennte findet sich wieder. Es scheiden und kehren im Herzen die Adern und einiges, ewiges, glühendes Leben ist Alles.
Seite 403 - O du, so dacht ich, mit deinen Göttern, Natur! ich hab ihn ausgeträumt, von Menschendingen den Traum und sage, nur du lebst, und was die Friedenslosen erzwungen, erdacht, es schmilzt wie Perlen von Wachs hinweg von deinen Flammen!
Seite 218 - Der König sprach's, der Page lief; Der Knabe kam, der König rief: Laßt mir herein den Alten! Gegrüßet seid mir, edle Herrn, Gegrüßt ihr, schöne Damen! Welch reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen? Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit Schließt, Augen, euch! Hier ist nicht Zeit, Sich staunend zu ergötzen. Der Sänger drückt' die Augen ein Und schlug in vollen Tönen; Die Ritter schauten mutig drein, Und in den Schoß die Schönen.

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