E. T. A. Hoffmann im persönlichen und brieflichen verkelir, Band 1

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Gebruder Paetel, 1912
 

Ausgewählte Seiten

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 190 - In meiner ersten Erziehung, zwischen den vier Mauern mir selbst überlassen, liegt der Keim mancher von mir hinterher begangenen Torheit. Deine gütige Freundschaft nennt die Frucht jener bizarren Einsamkeit — Originalität, — es ist aber, wie ich wohl weiß und empfunden habe, nichts als Starrköpfigkeit, Ungeschick! Das Übersehen der Verhältnisse, die jedem, der als Knabe nachgeben und sich in die Umstände schicken gelernt hat, ins Auge fallen, hat mir einen guten Teil der Ruhe für lange...
Seite 189 - Warum hast Du mich durch Dein unerklärliches Stillschweigen auf einen Brief, der Dir ein zerrißnes Herz, die unaussprechliche Sehnsucht in das Asyl der Freundschaft zu fliehen in jeder Zeile zeigen mußte, wenigstens Augenblicke glauben lassen daß ich auch Dich verloren hätte? — Ich kann es Dir jetzt gestehen, daß ich argwöhnisch wie ich bin nun jeden kleinen Zug Deines Betragens...
Seite 127 - Laß mir ihn immer träumen, den süßen Traum künftiger Vereinigung mit Dir, dem Einzigen, dem mein Herz, meine Empfindung eine Lustvilla ist, in der sein Geist gerne verweilt.
Seite 126 - Wonneträume, Sie einst zu besitzen und mit ihr durch die engsten Bande der Menschheit und Natur verbunden die letzten Schritte zu vollenden — wenn sie nur Bilder blieben nie von der Wirklichkeit erreicht — so nagt das noch nicht die Blüten meiner Seligkeit weg — ich habe Dich! Eine Freundschaft die wie die unsere um die kleinsten Verhältnisse des Lebens ihre süßen Bande schlingt, wo man mit einander alles und getrennt nichts ist — wo mit...
Seite 191 - Dfoerffer] mir die Hand — nicht zur Versöhnung nein — weil ich schuldlos war — als alles mich verwünschte und den treulosen schalt — freundlich bieten. — Ich habe mit Kraft ein Verhältniß vernichtet, welches sie und mich unglücklich gemacht haben würde.
Seite 180 - Die Zeiten sind schlecht und überall hört man nichts als Klagen und Jammer — doch Gott lebet noch und wird alles wohl machen. Ich habe mir jetzt zwei Geistliche zu Freunden zugelegt« ppp Sage mir etwas witziges über diese Stelle und belohne so die Mühe und Geduld des Abschreibens.
Seite 190 - Das Uebersehen der Verhältnisse, die jedem, der als Knabe nachgeben und sich schicken in die Umstände gelernt hat, ins Auge fallen, hat mir einen guten Theil der Ruhe für lange Zeit gekostet.
Seite 192 - Jahr? — Meine Frau eine gebohrne Rohrer oder vielmehr Trzinska — Pohlin von Geburt, Tochter des ehemaligen Stadtpraesidenten Rohrer Trzinski in Posen, 22 Jahr alt mittler Statur — wohl gewachsen, dunkelbraunes Haar, dunkelblaue Augen pp...
Seite 191 - Biographie schreiben wollen — hier schreibe ich sie noch einmal zu Nutz und Frommen derjenigen, die da zu lieben - geliebt zu werden glauben und in den Stand der heiligen Ehe treten wollen. Schriebe ich diese SelbstBiographie mit der Gewissenhaftigkeit Rousseaus der mit seinen Bekenntnissen...
Seite 192 - Noch sind Stellen in den neuen Provinzen vacant", schrieb er demselben Adressaten, „und ich bin entschlossen, alles zu thun um mich nur aus dem Exil, welches mein Selbst zerstöhrt, fortzuschaffen"14.

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