Bd. Philosophie des Altertums und des Mittelalters

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W. Hertz, 1866
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 11 - Dazu, sein eigenes Wesen denkend zu erfassen, kann der Menschengeist erst dort versucht und fähig sein, wo er sich seiner spezifischen Würde bewußt ist. Da er dazu im Oriente, ausgenommen bei den Juden, nicht kommt, so können weder die Regeln des Anstandes und der äußeren Gesittung, welche die chinesischen Weisen aufgestellt haben, noch die pantheistischen und atheistischen Lehren, zu denen der indische Geist in der...
Seite 475 - ... erkenne. Und so lange der Mensch nicht gleich ist dieser Wahrheit, so lange wird er sie nicht verstehen, denn es ist eine unbedachte Wahrheit, die gekommen ist aus dem Herzen Gottes ohne Mittel. Du sollst entsinken deiner Deinesheit und soll dein Dein in seinem Mein ein Mein werden. Hält die Seele fest an dem Nichtigen, an dem Unterschiede von Nun und Gestern und Morgen, so lebt sie in der Verdammniss, weil sie in Gott ist, aber widerwillig. Will sie aber das Nichtige nicht festhalten, verzichtet...
Seite 556 - De triplici minimo et mensura, De monade numero et figura, De immenso et innumerabilibus s. De universe et mundis, along with remarks, were printed, which with the two pieces in Italian : Delia causa and Del' infinite, are the most important for the knowledge of his teaching.
Seite 417 - ... Philosophie mit der Hl. Schrift vermischten, daß dies und besonders der Gebrauch der Metaphysik zum Verständnis des Schriftsinnes viel beiträgt.2 Erdmann (S. 412) weist als Beleg dafür, daß Scotus Theologie und Philosophie fast bis zur Trennung auseinanderhält, auf Stellen hin, wo es heißt, daß die Ordnung der Dinge, welche der Philosoph für die natürliche nimmt, für den Theologen eine Folge des Sündenfalles sei, oder daß der Philosoph unter der Seligkeit die diesseitige, der Theolog...
Seite 449 - Considerationes de theologia mystica speculativa, De theologia mystica practica, Tractatus de elucidatione scholastica mysticce theologia, all of which are contained in the second part of the third volume of du Pin's edition.
Seite 405 - Weltweisheit, und mehr noch der Welt selbst, zuerst sein Vermögen , dann sein friedliches Zusammenleben mit seinen Ordensgenossen, endlich seine Freiheit zum Opfer gebracht. Man kann sich manchmal des Lächelns nicht erwehren, wenn man sieht, wie künstlich dieser personificirte Wissensdurst sich selbst oder seine Leser, oder auch beide, zu überreden sucht, alles Wissen interessire ihn nur um kirchlicher Zwecke willen. Niemand hat es ihm geglaubt. Die Nachwelt nicht, die ihn darum von den bisher...
Seite 473 - Abgeschiedenheit", man soll sich abscheiden von allen irdischen Dingen und zuletzt auch von sich selbst. Es genügt nicht, dafs man seinen Willen dem göttlichen unterwerfe, Gottes Wille mufs vielmehr zu unserm eigenen Willen werden. Wenn des Menschen Wille Gottes Wille wird, so ist das gut; wenn aber Gottes Wille des Menschen Wille wird, so ist das besser: dort fügt sich der Mensch nur, hier dagegen wird Gott in ihm geboren. Eine weitere Bedingung dieser Vergottung ist die vollständige Gelassenheit...
Seite 307 - Quelle entspringt als die Kirchenlehre. Vielmehr wird dies besonders hervorgehoben, denn, als wäre Aristoteles noch nicht unchristlich genug, muselmännische und jüdische Commentatoren müssen den eigentlichen Sinn seiner Lehren aufschliessen.
Seite 14 - Religion und die Philosophie in ihrer weltgeschichtlichen Entwicklung und Stellung zu einander
Seite 246 - Glaube" bei den Kirchenvätern: was in der Bibel steht, dagegen bei den Scholastikern: die von den Vätern festgestellten Dogmen (?). Die Ersteren haben das Dogma gemacht (!), die Letzteren haben es verständig zu ordnen und verständlich zu machen. Wenn daher das Philosophiren der Scholastiker immer von Sätzen ausgeht, welche durch Autorität feststehen, so ist dieß leine Beschränktheit, es ist die nothwendige Beschränkung auf ihre Aufgabe.

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