Carl Duisberg (1861-1935): Briefe eines Industriellen

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Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 25.07.2012 - 766 Seiten
Carl Duisberg (1861-1935) steht nicht nur für den Aufstieg seiner Firma, der heutigen Bayer AG, zu einem weltweit agierenden Chemieunternehmen, sein Engagement führte auch zu den Zusammenschlüssen der deutschen Teerfarbenindustrie, die 1925 in die Fusion zur I. G. Farbenindustrie AG mündeten. Sein Einsatz während des Ersten Weltkriegs für die Oberste Heeresleitung, die Kriegszielbewegung, den Giftgaskrieg und die Rekrutierung von Zwangsarbeitern war schon zeitgenössisch umstritten und ist dies in der Forschung bis heute. Als Vorsitzender des Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands 1918-1924 und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie 1925-1931 war Carl Duisberg einer der einflussreichsten Wirtschaftsfunktionäre der Weimarer Republik. Bedeutend war auch seine Rolle als Förderer der Wissenschaften. So erhielt er für die Unterstützung des Deutschen Studentenwerks schon zu Lebzeiten den Titel "Vater der Studenten". Die vorliegende Edition präsentiert eine Auswahl aus dem umfangreichen Briefwerk Carl Duisbergs und damit erstmals in den "Deutschen Geschichtsquellen" die Korrespondenz eines Industriellen. In den Schreiben an ganz verschiedene und teils sehr prominente Korrespondenzpartner spiegeln sich nicht nur Duisbergs vielfältiges Engagement, sondern auch die politischen Ereignisse und Konflikte während seiner Lebenszeit - von der Hochphase des Deutschen Kaiserreichs, über den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik bis zu den ersten Jahren der nationalsozialistischen Diktatur und damit über zentrale Epochenzäsuren hinweg.

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