Syntagma: Von den Instrumenten. Wolfenbüttel 1618. II. Teil

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Trautwein, 1884 - 248 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 62 - Comödianten und Possenreisser) nur zum schrumpen; darein sie Villanellen und andere närrische Lumpenlieder singen. Es können aber nichts desto weniger auch andere feine anmuthige Cantiunculae und liebliche Lieder von eim guten Sänger und Musico Vocali darein musicirt werden.
Seite 74 - Clavicymbalum oder Gravecymbalum ist ein länglicht Instrument, wird von etlichen ein Flügel, weil es fast also formiret ist, genennet: Von etlichen sed male, ein Schweinskopf, weil es so spitzig wie ein wilder Schweinskopf vornen an zugehet, und ist von starkem hellen, fast lieblichem Resonanz und Laut, mehr als die andern, wegen der doppelten, dreifachen, ja auch wohl vierfächtigen Saiten: Wie ich dann eins gesehen, welches 2 Aequal, eine Quint und ein Oktavlin von eitel Saiten gehabt hat: Und...
Seite 52 - Die Engelländer, wenn sie alleine damit etwas musiciren, so machen sie alles bisweilen umb eine Quart, bisweilen auch eine Quint tiefer, also, dass sie die untersten Saiten im kleinen Bass vors D, im Tenor und Alt vors A, im Cantus vors e rechnen und halten: Do sonsten, wie oben in der Tabell zu ersehen, ein jedere (nach dem Cammerton zu rechnen) eine Quint tiefer, als nämlich der Bass ins GG; der Tenor und Alt ins D; der Cantus ins A gestimmet ist.
Seite 55 - XX.) |ieses ist eine Art von Violn de Gamba, wird auch gleich also, wie ein Tenor von Violn de gamba gestimmet, (den man auch in manglung darzu brauchen kan) aber das Corpvs ist etwas länger und gröfser.
Seite 72 - Fundament und Initium, von der man hernach auf allen dergleichen besaiteten Instrumenten, als Pandoren, Theorben, Mandoren, Cithern, Harfen, auch Geigen und Violen schlagen und gar leicht das seinige präsentiren kann, wenn man zuvor etwas rechtschaffenes darauf gelernt und begriffen hat".
Seite 120 - ... Tone dessen Oberquinte und höhere Octave mittönt. Mit sehr richtiger Ahnung des Wahren äussert sich darüber Calvisius in einem an M. Prätorius gerichteten Briefe, den dieser in seinem Syntagma mittheilt: „Nun ist die Frage, ob man nicht noch Vestigia der alten Harmoniae finden könne? Dieselbe ist ohne Zweifel erhalten worden in den Kirchen. Wir haben noch zu unser Zeit zwei Instrumenta von der alten Musica, welche in stetem Brauch sind, als die Sackpfeiffe und die Leyre; in denselbigen...
Seite 52 - Viele lassen sich etwas sonderliches bedünken und wollen daher etliche Organisten verachten, wegen dessen , dass sie nicht dieser oder jener Application mit den Fingern sich gebrauchen. Welches aber meines erachtens der Rede nicht werth ist: denn es lauffe einer mit den foddern, mitlern, oder Hinderfingern hinab oder herauff, ja, wenn er auch mit der Nasen darzu...
Seite 55 - Dieses ist eine Art von Violn de Gamba, wird auch gleich also, wie ein Tenor von Violn de gamba gestimmet (den man auch in manglung darzu brauchen kanj.
Seite 121 - Dieselben Claves haben sie stets gehen und tönen lassen, und darnach einen Choral, der aus dem c, d oder e .gangen und sein Fundament darinnen hat, darein geschlagen, wie man auf dem Instrument einen Schäfertanz schlägt.
Seite 101 - Spitzfindigkeit vnd fleissiges nachdencken hat es dahin gebracht / daß sie nun gänzlichen ohne einigen fernem zusatz / wol bestehen bleiben kan / vnd sich ansehen lest / daß zu ihrer perfection vnd Vollkommenheit nichts weiter mangele / desideriret oder hinzu gesetzt vnd vermehret werden könne.

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