Wielands Abderiten: VortragWeidmann, 1878 - 52 Seiten |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Abderitenstreiche Abreise Aerger Archonten Aufführung Biberach Böttiger Brief an Merck Buchhändler Bühne Bürgermeister dachte Dalberg December Demokrit deutsche Deutsches Museum Dichter Dichtung éin erschien erst Euripides F. H. Jacobi Februar Fortsetzung Frau Rath Freunde ganze Geschichte der Abderiten geschrieben gethan gleich Goethes Gott Grund Günther von Schwarzburg Hegesias Heinse Hofrath Wieland Hompesch Hyperbolus Iffland Jacobis Auserl Jahre Januar Juni Kapitel Keil konnte Kurfürsten kurpfälzisch Lachmann XII lassen Lessing lieber machen Maiheft Maler Müller Mann Mannheim Mund muss musste Nationaltheater neuen Reich 1877 Niobe November obwol Ofterdinger a. a. Onoskiamachie Oper Palafox Paraspasmus Personen Pfalz pfälzischen Recht Rede Reise Romans Rosamunde satirische Savioli Schreibtafel schrieb Schwan sehen seyn soll sollte Sophie La Roche Stadt Stücke Sturmes und Dranges Teutschen Merkur Thea Theaters zu Abdera Theil der Abderiten Thlaps unsern Verfasser verrathen viel Wagner wenig Werk wieder Wieland in Weimar Wieland schreibt Wieland wol Worte zufrieden zweiten Theiles
Beliebte Passagen
Seite 48 - Und woher kam die große Wirkung, welche er auf die Deutschen ausübte? Sie war eine Folge der Tüchtigkeit und der Offenheit seines Wesens. Mensch und Schriftsteller hatten sich in ihm ganz durchdrungen, er dichtete als ein Lebender und lebte dichtend. In Versen und Prosa verhehlte er niemals was ihm augenblicklich zu Sinne, wie es ihm jedesmal zu Mute sei, und so schrieb er auch urteilend und urteilte schreibend. Aus der Fruchtbarkeit seines Geistes entquoll die Fruchtbarkeit seiner Feder.
Seite 19 - Meine Rosemunde ist (Ihnen ins Ohr gesagt) ein dummes Ding, das weder gedruckt, noch anderswo als etwan in Gotha oder Weimar aufgeführt werden kan und darf.
Seite 51 - Gesicht machen, daß er dem Kaiser sein göttlich Recht in der sonderbaren und unbegreiflich wunderlichen Epistel an Dohm im Merkur so herausgestrichen. O! daß ich nicht bey Ihnen bin. Was ich Ihnen über alle diese Herrlichkeiten für neue Mähren erzehlen wollte! Glück und Heil zu dem neu angelegten Vogelfang überirrdischer Wesen in diese Zeitlichkeit! oder um mich nicht so theologisch auszudrücken, Glück und Heil zu...
Seite 17 - Wort entfallen lassen, das man 25 für Versprechen nahm. Sagen ich will nicht, gieng nicht an: sagen, ich kan nicht, noch weniger. Ich raffte mich also zusammen — wurde warm — fermentierte — u. so giengs dann weiter, von Punct zu Punct, wie Sie wissen, daß es nach dem ordentlichen Lauff der Natur zu gehen pflegt, wenn ein Kind des Geistes gebohren werden soll, das Lebenskraft in sich 31 > habe. Nun ists vorbey — und Gott helf uns weiter.
Seite 25 - Aufenthalt höchst vergnügt, den 5"" dieses wieder nach meinem lieben Weimar. Ich habe hier viel Merkwürdiges gesehen, und gehört, und besonders unter den Tonkünstlern und Mahlern...
Seite 15 - Stück des Deutschen Museum ist ein dummer impertinenter Brief eines // Bürgermeisters an mich, über die Abderiten. Lesen Sie ihn doch, wenns noch nicht geschehen ist, und fragen Sie Ihr Herz, ob es Ihnen nicht eingiebt, dem Kerl eine kleine Antwort zu geben wie er sie verdient. Ich glaube Sie thäten ein gut Werck daran...
Seite 23 - Mein hiesiger Aufenthalt wird immer interessanter. Der Kurfürst hat mich mit seiner ihm eigenen Leutseligkeit empfangen. Man empressirt sich mich zu haben, und jeder Tag ist mit etwas bezeichnet, das mir die Wiedererinnerung desselben angenehm macht. Sie können sich all dies besser vorstellen, als ich's Ihnen sagen kann, denn in der That weiss ich nicht, wo ich Zeit zum Briefschreiben hernehmen soll.
Seite 5 - Überzeugung, daß alles, was der Dummkopf träumt und sagt, witzig, weise und in Marmor gegraben zu werden würdig ist — einer Überzeugung, die den echten Sohn der Göttin Dummheit wie ein Muttermal kennbar und zum glücklichsten aller Menschen macht. Kurz, ich fühlte meinen Zustand ; er lag schwer auf mir ; ich schüttelte mich vergebens; und, wie gesagt, ich war dahin gebracht, daß ich zum Fenster hinaus in die Welt guckte, ohne zu wissen, was ich sah, und ohne daß in der Tat etwas Merkwürdiges...
Seite 47 - Zeit seyn soll. Ungerechte, boshafte, oder mißverstandne Applicationen können bey einem Wercke dieser Art nicht verhütet werden. Wäre mir aber eingefallen, hätte mir's, nach meiner simpeln und geradherzigen Art zu...
Seite 28 - Doch, ich verzeyhe dir, guter redlicher Junge! was du geschrieben hast, hat dir warme Liebe zu mir eingegeben. Die Abderiten, diese unselige Mitteldinge von Schatten und Traum, von denen du auf allen Seiten, zu deinem Unglük umgeben bist, hatten dir Angst für mich gemacht; deine Imagination, die so leicht feuer fängt, brannte gleich lichterloh, und nun gieng das ganze Feuerwerk auf einmal loss.