Aristophanes und die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts

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E. Ebering, 1908 - 97 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 78 - Es gibt zwei Übersetzungsmaximen: die eine verlangt, daß der Autor einer fremden Nation zu uns herüber gebracht werde, dergestalt, daß wir ihn als den Unsrigen ansehen können; die andere hingegen macht an uns die Forderung, daß wir uns zu dem Fremden hinüber begeben und uns in seine Zustände, seine Sprachweise, seine Eigenheiten finden sollen.
Seite 79 - ... die eine verlangt, daß der Autor einer fremden Nation zu uns herüber gebracht werde, dergestalt, daß wir ihn als den Unsrigen ansehen können; die andere hingegen macht an uns die Forderung, daß wir uns zu dem Fremden hinüber begeben und uns in seine Zustände, seine Sprachweise, seine Eigenheiten finden sollen. Die Vorzüge von beiden sind durch musterhafte Beispiele allen gebildeten Menschen genugsam bekannt. Unser Freund, der auch hier den Mittelweg suchte, war beide zu verbinden bemüht,...
Seite 55 - Epops maximus cacaromerdicus wird Dir ohne Zweifel mehr als einen guten Augenblick gemacht haben, da Du das seltsame Ding (das bei der Vorstellung zu Ettersburg einen gar possierlichen Effekt gemacht hat) nunmehr mit Frau Aja schon gelesen haben wirst.
Seite 54 - Jederman ist mit 2J. sehr zufrieden preist uns nun und die Reise ist ein Meisterstück! eine Epopee! Das Glück giebt die Titel die Dinge sind immer dieselben.
Seite 80 - Falk dazu geliehen hat. Er findet auch hier alle Unarten und Härten des Vossischen Hexameters, und geräth darüber in seiner Art in einen gewaltigen Eifer. Es sei abscheulich, daß ein solcher eigensinniger, bocksbeiniger, mit Hamburger Rindfleisch gestopfter Querkopf durchaus der deutschen Sprache seine Gesetze aufdringen wolle, die nie Gesetze werden könnten.
Seite 32 - L. gar nicht einig. Das Wiesel, das Sokrates unterbrach, ist an sich kein ekelhafter Gegenstand, und die ekelhaften Züge, die Aristophanes sonst einmischt, sind ein Geschenk an den griechischen Pöbel, das wir demselben auch lassen können.
Seite 66 - Frankreich sich so erbärmlich mystificieren und mißhandeln läßt, abkopiert worden wären. Mir däuchte, daß diese Stücke dadurch ein ganz neues und eigenes Interesse für den gegenwärtigen Moment erhielten, ein Interesse, das sie nur vor sechs Jahren noch nicht gehabt hätten, und das den Aristofanes, wenn eine gute Uebersetzung von ihm in diesem Zeitpunkt erscheinen könnte, zu einem der allgemeinsten und angenehmsten Lesebücher machen würde.
Seite 41 - Seele nicht vergeblich in mich gefahren sei, der ein Schwein und doch bieder war! Du sollst auch die erste Abschrift meiner „Wolken" bekommen, über welche sich wohl das Blatt umkehren und ich von Sokrates vergiftet werden könnte. Du hast meine „Soldaten".
Seite 56 - Dich selbst abgehen läßt, so brauch' ich weiter nichts davon zu sagen. — Außer der mächtigen Freude, die der Herzog und die Herzogin Mutter an diesem Aristophanischen Schwank gehabt hat, ist's auch für Goethe'ns Freunde tröstlich, zu sehen, daß er, mitten unter den unzähligen Plackereien seiner Ministerschaft , noch so viel gute Laune im Satz hat.