Maria Stuart

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J.G. Cotta, 1801 - 237 Seiten
 

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Seite 206 - Wohltätig, heilend, nahet mir der Tod, Der ernste Freund ! Mit seinen schwarzen Flügeln Bedeckt er meine Schmach - den Menschen adelt, Den tiefstgesunkenen, das letzte Schicksal. Die Krone fühl ich wieder auf dem Haupt, Den würd'gen Stolz in meiner edeln Seele ! Indem sie einige Schritte weiter vortritt.
Seite 67 - Wohl soll ich mich opfern, auch meine jungfräuliche Freiheit soll ich, mein höchstes Gut, hingeben für mein Volk, und der Gebieter wird mir aufgedrungen. Es zeigt mir dadurch an, daß ich ihm nur ein Weib bin, und ich meinte doch regiert zu haben, wie ein Mann und wie ein König.
Seite 127 - Ich will mich auch noch diesem unterwerfen. Fahr hin, ohnmächt'ger Stolz der edeln Seele ! Ich will vergessen, wer ich bin, und was Ich litt, ich will vor ihr mich niederwerfen, Die mich in diese Schmach herunterstieß. Sie wendet sich gegen die Königin. Der Himmel hat für Euch entschieden, Schwester! Gekrönt vom Sieg ist Euer glücklich Haupt, Die Gottheit bet ich an, die Euch erhöhte!
Seite 188 - Mit hohen Tugenden Muß ich die Blöße meines Rechts bedecken, Den Flecken meiner fürstlichen Geburt, Wodurch der eigne Vater mich geschändet. Umsonst bedeck ich ihn - Der Gegner Haß Hat ihn entblößt, und stellt mir diese Stuart, Ein ewig drohendes Gespenst, entgegen. Nein, diese Furcht soll endigen! Ihr Haupt soll fallen. Ich will Frieden haben! - Sie ist die Furie meines Lebens! Mir 3230 Ein Plagegeist vom Schicksal angeheftet.
Seite 134 - Schwester! Schwester! O Gott! Gott! Gib mir Mäßigung! Elisabeth (sieht sie lange mit einem Blick stolzer Verachtung an) Das also sind die Reizungen, Lord Lester, die ungestraft kein Mann erblickt, daneben kein andres Weib sich wagen darf zu stellen! Fürwahr! Der Ruhm war wohlfeil zu erlangen. Es kostet nichts, die allgemeine Schönheit zu sein, als die gemeine sein für alle...
Seite 237 - Ich habe deinen edlern Teil Nicht retten können. Lebe, herrsche glücklich! Die Gegnerin ist tot. Du hast von nun an Nichts mehr zu fürchten, brauchst nichts mehr zu achten!
Seite 13 - Schlosses Riegel und der Wächter Treu Und sehe zitternd jeden Morgen kommen, Der meine Furcht wahr machen kann. Doch wohl mir! Wohl! Es ist Hoffnung, daß es bald nun endet. Denn lieber möcht ich der Verdammten Schar Wachstehend an der Höllenpforte hüten, Als diese ränkevolle Königin.
Seite 88 - Elisabeth. Ihr kennt die Welt nicht, Ritter. Was man scheint, Hat jedermann zum Richter; was man ist, hat keinen. Von meinem Rechte überzeug' ich niemand, So muß ich Sorge tragen, daß mein Anteil An ihrem Tod in ew'gem Zweifel bleibe.
Seite 187 - Recht machen, dem der Gaukler nur gefällt. O der ist noch nicht König, der der Welt Gefallen muß! Nur der ist's, der bei seinem Tun Nach keines Menschen Beifall braucht zu fragen. Warum hab...
Seite 206 - Was klagt ihr? Warum weint ihr? Freuen solltet Ihr euch mit mir, daß meiner Leiden Ziel Nun endlich naht, daß meine Bande fallen, Mein Kerker aufgeht, und die frohe Seele sich Auf Engelsfüßen schwingt zur ewgen Freiheit.

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