Geschichte der Prager Universität: zur Feier der fünfhundertjährigen Gründung derselben

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Haase, 1849 - 377 Seiten
 

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Seite 203 - Conbiberni um* zu nennen. Geschenke für das Collegium, Eintritte in dasselbe, Geburtstage, Ausfahrten in die Dörfer, welche sehr häufig waren, Alles wurde mit Wein ausgezahlt; der Wein redete unglimpflich bei den Mahlzeiten, der Wein gab hinwieder unglimpfliche Antworten.
Seite 203 - Thüre auf den Anfang, der Vorlesung, und zitterten vor Kälte; da sie dann öfter vergeblich gewartet hatten, solgten sie dem Beispiele der Lehrer, und vernachlässigten die nachmittägigen Vorlesungen. Mancher Professor las ein- oder zweimal während des ganzen Semesters, mancher auch kein einziges Mal.
Seite 346 - Jahrhunderts genommen hatten, geschah ваг mentlich in dem zweiten und dritten Decennium des neunzehnten ein bedeutender Rückschritt, dessen nachtheilige Folgen erst in neuerer Zeit durch das Verdienst begabter Lehrer weniger fühlbar gemacht wurden. Dem fünften Jubeljahre nach der Gründung der Universität war es endlich vorbehalten, im Gefolge einer glorreichen Revolution die Fesseln, welche die Wissenschaft gedrückt hatten, vollende zu sprengen und dadurch in der Geschichte der altehrwürdigen...
Seite 170 - Pflichten erfüllen mußten, und der Ordnung, in welcher die Jugend zum Lernen angehalten wurde. Die Eltern der Schüler bei den Jesuiten staunten darüber, wie viel schneller jene namentlich das Reden in lateinischer Sprache sich eigen machten, als es bisher gewöhnlich war; dieser Umstand allein führte den Jesuiten viele Kinder zu, welche bisher andere Schulen besucht hatten.
Seite 339 - Seibt trat ihm nämlich feine bisherige Lehrstelle ab, und übernahm dafür die Logik und Metaphysik (1785). Der Verlust an Seite der Nationalität wurde bald weit aufgewogen durch die neuen allgemeinen Bildungselemente, denen diese Männer den Eingang bahnten, und an welchen sich ein neues Streben nach Erhaltung der nationalen geistigen Existenz umso hoffnungsreicher entzündete.
Seite 290 - Einfluß des Ordens war es vorzüglich zuzuschreiben, daß nach den schweren Schlägen einer innern Umwälzung und eines langwierigen, verheerenden Krieges, welche den Verfall herbeigeführt hatten, das Wiedererwachen vom Todesschlaf mehr als ein Jahrhundert lang aufgehalten wurde. Die alten Bildungselemente waren unterdrückt, neue nicht so schnell geschaffen worden; die Gesellschaft aber trug kein...
Seite 22 - Stiftungsbrief bestimmte, Vorlesungen zu halten. Die Lebensart in denselben hatte viel ähnliches mit dem Klosterleben. Das älteste und grösste unter allen war das Karlscollegium (gegründet am 30. Juli 1366). Es war für zwölf Magister der freien Künste bestimmt, worunter zwei auch Grade in der Theologie haben mussten (S. 22). Nach einer Nachricht*) hätte Karl IV., wie später (1391) Kurfürst Ruprecht II. von der Pfalz, die Juden gezwungen Prag zu räumen, und die ihnen gehörigen Häuser...
Seite 306 - Dienst erweisen könnten, als wenn sie die theologischen Subtilitäten und Beweisführungen beiseite setzten, mithin den Degen aus der Hand geben und nur a posteriori auf verschiedene Autoritäten sich beziehen wollten, die von jenen leicht zu...
Seite 2 - InnocenzXHL auf dem Lateranensischen Consilium im Jahre 1215, dass bei jeder Kathedralkirche wenigstens ein Magister der freien Künste und bei jeder Metropolitankirche nebstdem ein Magister, welcher Theologie vortragen sollte, angestellt und ihnen anständige Beneficien angewiesen werden sollten. Auf diese Weise entstand schon im Anfange des 13. Jahrhunderts ein sogenanntes „Particular-Studium bei der St.
Seite 275 - Aeußerung verfänglich schien, weil es das Ansehen hatte, als ob der Erzbischof die Kanzlerwürde nur unter der Bedingung annehmen wollte, daß der Unionsplan vom Papste bestätigt würde, so befahl er denselben Commissären , sich zu dem Erzbischof nochmals zu begeben, und ihm gemessen anzuzeigen, daß der Kaiser seinen Entschluß ohne weitere Rücksicht auf den Beifall der römischen Curie gefaßt habe, und daß ihm das Cancellariat desinitiv im Namen des Kaisers angetragen werde.

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