Theologische Studien und Kritiken, Band 23

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J. Benjamin, 1850
 

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Beliebte Passagen

Seite 159 - Nie werde ich der vertraute Freund eines Menschen von verwerflichen Gesinnungen sein: aber nie werde ich aus Menschenfurcht einem unschuldig geächteten den Trost der Freundschaft entziehen, nie werde ich meines Standes wegen, anstatt nach der wahren Beschaffenheit der Sache zu handeln, mich von einem Schein, der Anderen vorschwebt, leiten lassen. Einer solchen Maxime zufolge würden ja wir Prediger die Vogelfreien sein im Reiche der Geselligkeit...
Seite 218 - Daß eine christliche Versammlung oder Gemeinde Recht und Macht habe, alle Lehre zu urtheilen und Lehrer zu berufen, ein- und abzusetzen...
Seite 156 - Eben so empörend ist mir die revolutionäre neue Sprache, die, der ersten Regel alles vernünftigen Redens und Belehrens (der Verständlichkeit) zum Trotz, immer mit falscher Münze zahlt, sich in räthselhaftes Dunkel hüllt, und aus Furcht sich gemein auszudrücken schwülstig wird, gerade wie ein Mensch, der um nur größer als andre zu scheinen, auf Stelzen einhergeht.
Seite 225 - Worms gehalten ausgangen, belangen möchten, für sich also zu leben, zu regieren und zu halten, wie ein jeder solches gegen Gott un Kais. Mt. hoffet und vertrauet zu verantworten.
Seite 162 - Ebensowenig ist in mir eine irgend unwürdige Klugheit oder reservatio mentalis, sondern ich lege den Worten gerade die Bedeutung bei, die ihnen der Mensch, indem er in der religiösen Betrachtung begriffen ist, beilegt, nur nicht außerdem noch irgendeine andere.
Seite 154 - Religion mit einander bestehen könnten. Ich bin zwar überzeugt, daß Sie als Prediger die Grundsätze und Meinungen nicht vortragen werden, die Sie als die wahren und richtigen mit so wegwerfender Verachtung der ihnen entgegenstehenden in Ihrem Werke darzustellen gesucht haben. Sie werden fernerhin bei den gemeinen Begriffen von der Abhängigkeit des Menschen von Gott, von der Verbindung, in der wir mit dem höchsten Wesen stehn, und von den Gesinnungen der Anbetung, der Dankbarkeit, des Gehorsams...
Seite 161 - Mann, so festhalten, und ich thue es mit Ihnen, wie Sie in den Reden überall finden können. Allein dieser bleibt nicht in den Schranken des metaphysischen Begriffs der Persönlichkeit Gottes, hängt also auch von diesem nicht ab, und muß also auch in der Religion auch dem erlaubt sein, dem seine Metaphysik dieses Prädicat für die Gottheit nicht gestattet. Wiederum ist aus dem Begriff der Persönlichkeit Gottes keine Religion zu entwickeln, er ist nicht die Quelle der Andacht; Niemand ist sich...
Seite 519 - Bezeugung der innigen Achtung, von der ich gegen Sie erfüllt bin, hinzustellen, einer Achtung die nicht nur Ihre gründliche und ausgesuchte Gelehrsamkeit zum Gegenstande hat oder Ihren musterhaften Eifer als Lehrer, sondern vornehmlich Ihren reinen herrlichen...
Seite 152 - Sie wissen, mein theuerster Herr Schleiermacher, wie hoch ich Sie von Anfang unserer Bekanntschaft an geschätzt habe, und ich darf nicht daran zweifeln, daß Sie mich unter Ihre aufrichtigsten Freunde gezählt haben. Die Talente, die Ihnen Gott verliehen, die schönen Kenntnisse, die Sie sich erworben, und der rechtschaffene Sinn , den ich an Ihnen wahrnahm, erwarben Ihnen meine Hochachtung und mein Herz ; und ließen mich wünschen, daß Sie sich als einer der vertrauteren Freunde meines Hauses...
Seite 157 - Eigennutz tut es mir wehe, daß für mich in allem, was Sie über religiöse Gegenstände sagen oder schreiben könnten, so wahr es auch sei und so trefflich es auch gesagt sein möchte, doch keine Nahrung mehr zu finden ist; denn ich bin nicht Herr des Eindrucks den die unvermeidliche Assoziation der Ideen auf mich machen würde. Mit herzlicher Wehmut nehme ich daher Abschied von Ihnen.

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