Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Deutschen, Teile 1-3

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F. Dümmler, 1833 - 980 Seiten
 

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Seite iii - beabsichtige in diesem Buche eine vergleichende, alles Verwandte zusammenfassende Beschreibung des Organismus der auf dem Titel genannten Sprachen, eine Erforschung ihrer physischen und mechanischen Gesetze und des Ursprungs der die grammatischen Verhältnisse bezeichnenden Formen. Nur das
Seite 114 - Wurzeln, ohne Fähigkeit zur Zusammensetzung und daher ohne Organismus, ohne Grammatik. Hierher gehört das Chinesische, wo alles noch nackte Wurzel ist und die grammatischen Kategorien und Nebenverhältnisse der Hauptsache nach nur aus der Stellung der Wurzeln im Satze erkannt werden können (*). Zweitens, Sprachen mit
Seite 631 - Merkwürdig aber sind jedenfalls diese weiblichen Verbal-Endungen, weil sie auf dem Gefühle der grammatischen Identität des Verbums und Nomens beruhen, und beweisen, dafs der Sprachgeist von dem engen Zusammenhang noch lebendig durchdrungen war, der von jeher zwischen den einfachen Pronominen und den mit Verbalstämmen verbundenen bestanden hat.
Seite 112 - bemerkt Fr. v. Schlegel: ,,In der „indischen oder griechischen Sprache ist jede Wurzel wahrhaft das, ,,was der Name sagt, und wie ein lebendiger Keim; denn weil die ,,Verhältnifsbegriffe durch innere Veränderung bezeichnet werden, so „ist der Entfaltung freier Spielraum gegeben,
Seite 110 - gehört nicht zur Bezeichnung grammatischer Verhältnisse, die klarer angedeutet sein wollen, sondern, wie ich glaube beweisen zu können, nur der Mechanik, der Symmetrie des Formenbaues an. 108. Da die Semitischen Wurzeln vermöge ihres Baues die auffallendsten Anlagen haben zur Andeutung grammatischer Nebenbegriffe durch blofse innere Gestaltung der Wurzel, wovon sie auch umfassenden Gebrauch machen, während die
Seite 110 - getödtet. Eine Semitische Wurzel ist unaussprechbar, weil man, indem man ihr Vocale gibt, sich schon zu einer speciellen grammatischen Form hinneigt, und nicht mehr blofses Eigenthum der über alle Grammatik erhabenen Wurzel vor sich hat. Im Sanskritischen Sprachstamm aber, wenn man seinen ältesten Zustand, in den am reinsten erhaltenen Sprachen zu
Seite 114 - Wurzel, die der Zusammensetzung fähig sind, und fast einzig auf diesem Wege ihren Organismus, ihre Grammatik gewinnen. Das Hauptprincip der Wortschöpfung, in dieser Klasse, scheint mir in der Verbindung von Verbal- und
Seite 138 - gleich vollständig zeigt, während er im Syrischen auch beim Nomen bis auf wenige Spuren ausgestorben ist. (*) 115. Die Casus-Endungen drücken die wechselseitigen, vorzüglich und ursprünglich einzig räumlichen, vom Räume auch auf Zeit und Ursache übertragenen, Verhältnisse der Nomina, dh der Personen der
Seite 112 - anders als offenbare Zusätze von aufsen, an die im Innern gar nicht, oder nur in der Quantität des Vocals veränderte Wurzel? Wenn also unter Flexion eine innere Modification der Wurzel verstanden sein soll, so hat das Sanskrit und Griechische etc. aufser der Reduplication, die aus den Mitteln der Wurzel selbst genommen wird, kaum irgend eine Flexion aufzuweisen. Wenn aber
Seite 111 - ausdrückt, in der Wahl dieser Sylben diejenigen vermeiden, und nicht vielmehr suchen, die auch im isolirten Zustande die entsprechenden Pronominalbegriffe ausdrücken? — Unter Flexion versteht Fr. v. Schlegel die innere Veränderung des Wurzellauts, oder (S. 35.) die innere Modification der Wurzel, die er S. 48. der Anfügung von aufsen entgegenstellt. Was sind aber, wenn von

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