Meister des Klaviers: die Pianisten der Gegenwart und der letzten Vergangenheit

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Schuster & Loeffler, 1919 - 245 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 132 - Sinnigkeit und Poesie ihres Empfindens. Sie nimmt ihm vielleicht teilweise ein wenig den schwerblütigen norddeutschen Ernst, die zuweilen mit stacheligen Spitzen der Welt sich erwehrende niederdeutsche Art, das schwere norddeutsche Sinnen und Grübeln, das herbe geistige und klanglich unsinnliche Pathos. Dafür aber holt sie alles Herzliche und Liebe, alles scheu in sich Verschlossene und Zarte mit unvergleichlichem seelischen und klanglichen Feingefühl aus ihm heraus.
Seite 119 - Nachschaffen einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, das weniger pianistisch-technisch, als menschlich und musikalisch bewertet sein wollte. Er vergaß Konzertpublikum, Konzertsaal und sich selbst, und versenkte sich ganz und gar innerlich in die Musik, die er vortrug.
Seite 131 - Temperament denkt im Augenblick des Affekts, der Aufwallung des Augenblicks nicht an ihre kleinen Hände, sondern einzig an die überzeugende Ausprägung des Seelischen und Musikalischen; es opferte ihr sogar früher entschlossen ein gut Teil technischer Treffsicherheit und Klarheit.
Seite 40 - Anregungen ist es überall die Poesie der Darstellung und die Poesie der Auffassung des Klavierspiels als einer Sprache des Herzens...
Seite 195 - Musiker; vielleicht im forte nicht so weich, im Rhythmus nicht so elastisch, im; Temperament nicht so beweglich, wie man von einem1 Spanier erwartete, dagegen ganz so liebenswürdig, feingliedrig, zierlich und sauber, wie seine eigene, durchaus national gefärbte Klaviermusik.
Seite 131 - Strahlenbrechungen, wie die lachende, in den herrlichen Linien ihrer Bergzüge so köstlich weich geschwungene, warme Rheinlandschaft.
Seite 19 - Künstler nicht mehr das ist, was er war, und, weil er das noch sein will und muß, mit den vergröberten Mitteln materieller Veräußerlichung und gewalttätiger pianistischer Überrumpelung gegen uns zu Felde zieht: aus dem größten Pianisten ward der einst größte Pianist.
Seite 203 - Pole, mit geschlossenen Augen eine unverkennbare, frei bearbeitete und noch nicht gänzlich korrekturfreie Neuausgabe von Ignaz Friedman.
Seite 7 - Wochenschluß ein ganz raffiniert erdachtes, gewaltiges Sieb die Auserwählten von den Böcklein. Dann traten andere, noch raffiniertere Siebe in Tätigkeit. Sie streiften von den Auserwählten den „Glanz und den Schimmer" des Zeitungsreferats und gossen mittels höchst komplizierter maschineller Einrichtungen ihr Wesentliches in die neue Form der zusammenhängenden Darstellung.

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