Deutsche Rundschau, Band 73

Cover
Rudolf Pechel
Gebrüder Paetel, 1892
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 199 - Warum weckst du mich, Frühlingsluft? Du buhlst und sprichst : Ich betaue mit Tropfen des Himmels ! Aber die Zeit meines Welkens ist nahe, nahe der Sturm, der meine Blätter herabstört ! Morgen wird der Wanderer kommen, kommen der mich sah in meiner Schönheit; ringsum wird sein Auge im Felde mich suchen und wird mich nicht finden.
Seite 184 - So selten ist es, daß die Menschen finden, Was ihnen doch bestimmt gewesen schien, So selten, daß sie das erhalten, was Auch einmal die beglückte Hand ergriff! Es reißt sich los, was erst sich uns ergab, Wir lassen los, was wir begierig faßten. Es gibt ein Glück, allein wir kennen's nicht: Wir kennen's wohl und wissen's nicht zu schätzen.
Seite 36 - Segler! Es mag der Witz dich verhöhnen, Und der Schiffer am Steur senken die lässige Hand Immer, immer nach West! Dort muß die Küste sich zeigen, Liegt sie doch deutlich und liegt schimmernd vor deinem Verstand. Traue dem leitenden Gott und folge dem schweigenden Weltmeer ! War sie noch nicht, sie stieg jetzt aus den Fluten empor.
Seite 199 - Vorhabens durch die Seele zu fliegen. Ihre Sinnen verwirrten sich, sie druckte seine Hände, druckte sie wider ihre Brust, neigte sich mit einer wehmüthigen Bewegung zu ihm, und ihre glühenden Wangen berührten sich. Die Welt vergieng ihnen, er schlang seine Arme um sie her, preßte sie an seine Brust, und deckte ihre zitternde stammelnde Lippen mit wüthenden Küssen. Werther! rief sie mit erstickter Stimme sich abwendend, Werther!
Seite 199 - Ein Strom von Thränen, der aus Lottens Augen brach und ihrem gepreßten Herzen Luft machte, hemmte Werthers Gesang. Er warf das Papier hin, faßte ihre Hand und weinte die bittersten Thränen.
Seite 415 - Ich bin dazu geboren, daß ich mit den Rotten und Teufeln muß kriegen und zu Felde liegen, darum meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sind. Ich muß die Klötze und Stämme...
Seite 196 - Beschränkt der Rand des Bechers einen Wein Der schäumend wallt und brausend überschwillt?
Seite 368 - Begriff zu geben; man muss mit eigenen Augen die buntbefiederten Pfeile fliegen und dichtgedrängt in ihr Ziel einschlagen sehen. Das damalige Geschlecht von Gelehrten hat, wie es scheint, an diesen oft nicht sehr feinen Witzen seine Freude gehabt, und selbst wir, die wir es gern mit MAUPERTUIS hielten . können uns nicht immer eines Lächelns erwehren. Sieht man näher zu, so zeigt sich freilich, dass VOLTAIRE erstens ohne irgend eine äussere Veranlassung seinen Streit mit MAUPERTUIS vom Zaune...
Seite 376 - Cabinet hervorgehenden Veröffentlichungen hat nämlich durch die von ihm herausgegebenen Briefe und Documente LUDWIG'S XVI., MARIE ANTOINETTEIIS und der Madame ELISABETH einen argen Stoss erlitten. Seine wiederholten Besprechungen dieses Werkes schliesst Hr. VON SYBEL mit folgenden Worten: »Heute wird es nun nicht leicht wieder jemand in den Sinn »kommen, ein zweifelhaftes Autograph mit dem Namen des Hrn.
Seite 303 - Jagen! Wohlauf durch Heid und Hagen! Mein Schatz hat's Jagen so gern. Das Wild, das ich jage, das ist der Tod, Die Heide, die heiß ich die Liebesnot, Mein Schatz hat's Jagen so gern. Grabt mir ein Grab im Wasen, Deckt mich mit grünem Rasen, Mein Schatz hat's Grün so gern.

Bibliografische Informationen