Sagenbuch des Erzgebirges

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C. M. Gärtner, 1886 - 624 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 161 - Wasser hinabgezogen; bloß demjenigen, welcher des Morgens vor dem Ausgehen gebackene Semmelschnitte verzehrt, kann er nichts anhaben. Hat einer den Wassermann beleidigt und keine Schnitten gegessen , so nutzt ihm selbst das Hersagen des Spruches nicht mehr: „Wassermann plump, Zieh mich nich in Tump, Zieh mich nich zu tief nei', Daß ich nich stecken blei'.
Seite 124 - Schrecken erholt hatte, versprach alles mit Freuden. Darauf verschwand der Berggeist wieder und ließ ihm des Silbers in Menge zurück. Nun war Hans ein gemachter Mann, der schon ein paar Groschen aufgehen lassen konnte.
Seite 139 - Tages, als Alles zur Taufe bereitet war, da ließ auch der Gevattersmann vom Greifenstein nicht auf sich warten. Er erschien in Häuerkleidung und übte das fromme Werk mit inniger Andacht und als die heilige Handlung vorüber war, da schenkte er Hansen einen Schlägel und ein Eisen und sprach: Lieber Gevatter, bete und arbeite! Wo Du mit diesem Gezäh einschlägst, da wirst Du reiche Ausbeute finden, und dann denke allemal an Gott und Deinen Gevattersmann!
Seite 287 - Vater such ich dich, mit Gott dem Sohne find' ich dich, mit Gott des heiligen Geistes Kraft und Macht brech' ich dich. Ich beschwöre dich Ruthe und Sommerlatte bei der Kraft des Allerhöchsten, daß du mir wollest zeigen, was ich dir gebiete...
Seite 127 - der Rosenkranz", darinnen arbeiteten 12 Knappen. Die schwatzten mit einander possenhaft, wollten sich gegenseitig mit dem Berggeist fürchten inachen und leugneten ihn als einen lächerlichen Popanz. Da mit einem Male sahen sie eine Roßgestalt mit langem Halse und mit feurigen Augen an der Stirne und erschraken zum Tode. Dann ward aus der Roßgestalt die wahre Gestalt des Bergmönches, die trat ihnen schweigend nahe und hauchte jeden nur an.
Seite 511 - Bischos der heiligen Kirche zu Würzburg, den Tod eines Blutzeugen. Als er nämlich, heimkehrend von einem Zuge gegen die Böhmen, an der Landstraße gegen Mitternacht in seinem Zelte, das er aus einem Hügel hatte ausschlagen lassen, Messe las, ward er plötzlich von einer seindlichen Schaar ringsum eingeschlossen.
Seite 115 - Wo bin ich denn eigentlich?« Der Alte versetzte: daß er Heiling heiße, bald aber auch abreisen werde, »denn zwei Drittel meiner Zwerge sind schon fort und entflohen«. Diese sonderbare Antwort machte das Weib nur noch unruhiger und sie wollte mehr fragen, allein er gebot ihr Stillschweigen und sagte nebenbei: »Wäret ihr nicht gerade in dieser merkwürdigen Stunde gekommen, solltet ihr nimmer Herberge gefunden haben.
Seite 161 - Haare herausragen. Sein Gesicht ist mit einem starken Barte bewachsen, und wenn er seinen Mund öffnet, erblickt man seine großen, grünen Zähne. Sein Rock so wie seine Hose sind immer zerrissen und kothig, und er flickt daran, so oft er an's Ufer steigt. Hat er jemandem nachgestellt und ihn unter's Wasser gezogen, so läßt er sich lange nicht sehen. Eines Morgens trug ein Bauernmädchen Gemüse hinauf nach Eisenberg, und nahm, um zuzustrecken, ihre Richtung über den Damm. Sie war fast hinüber,...
Seite 116 - Tag eine Frau ihres Namens, welche nach dem Forst in die Beeren gegangen, nicht wieder heimgekehrt sei und auch nicht mehr zu finden gewesen war.
Seite 165 - Der kam und , ^ ^l s sc! schimpfte und warf mit Steinen nach ihr. Weinend kehrte sie nach dem Seeberge zurück und in der folgenden Nacht hörte man sie bis hinab nach Barthelsdorf weinen und jammern. Lange Zeit kam sie nicht mehr, um zu baden. Auch erschien sie den Leuten oft in Gestalt eines alten Weibes. Eines Tages ging ein Weib von Eifenberg in den „Busch", um Holz einzuführen. Als sie am Seeberge ankam, ihre Huck niederfehte und Holzstücke aufklaubte, fah sie ein altes Weib, welches ihrer...

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