Coolhunters: Jugendkulturen zwischen Medien und Markt

Jung zu sein, ob nun als Mädchen oder Junge, war immer schon schwer. Die Erwachsenen haben einen nicht verstanden und die Pubertät ärgerte auch einem selbst. In der Wohlstandsgesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts gibt es ganz andere Probleme für Teenager. Eingeklemmt zwischen Pisa-Studie und Playstation, von Markt und Medien umworben sowie von Lehrstellenmangel und Jugendarbeitslosigkeit bedroht, versucht man, mit eigenen Entwürfen den Weg ins Erwachsenwerden zu bewältigen. Wie schafft man es, sich in einem Durcheinander aus (Pop-) Kultur, Medien und Kommerz zu behaupten, wenn praktisch jede jugendliche Subkultur von Marketingstrategen sofort als toller Trend aufgegriffen wird. Kein Bedürfnis, kein Interesse, für das Markt und Medien nicht ein überwältigendes Angebot an materiellen und symbolischen Befriedigungen bereitstellen würden. Enstprechend bunt und facettenreich, gleichermassen aber auch unübersichtlich ist das Bild, das Jugendliche von sich und ihren Jugendkulturen der Öffentlichkeit vermitteln. Jugendliche suchen nach dem Neuen und anderen. Als postmoderne Jäger und Sammler lavieren sie durch die Wirren unserer Gesellschaft und bedienen sich dabei der ästhetischen Codes von Mode, Musik, Werbung und Computerwelt. Doch welche Rolle spielen dabei Medien und Markt für die Entstehung ihrer Identität und Persönlichkeit? Mit welchen Frauen- und Männerträumen sehen sich Jugendliche in Fernsehen und Werbung konfrontiert? Welchen Zugang zur Wirklichkeit ermöglicht ihnen Popmusik? Was erleben sie beim Chatten im Internet? Was kommunizieren sie über Kleidung und Accessoires, Piercings und Tattoos? Nicht mit exotischen Subkulturen beschäftigt sich dieser Band, sondern vielmehr mit den ganz ”normalen“ Jugendlichen: mit ihrer Suche nach dem eigenen Stil und ihrem Streben, ”cool“ zu werden in einer Erlebniswelt, die von Konsum, Unterhaltung und Lifestyle geprägt ist.