Historisches Taschenbuch

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Friedrich von Raumer
F.A. Brockhaus, 1833
 

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Seite 175 - Fürchtet euch nur etwa nicht vor dem Banne, der Teufel ist so häßlich nicht, als man ihn oft malet, auch der Bann nicht so groß, als ihn uns die Päpste machen. In Welschland fürchten auch Herren und Fürsten und Städte, die doch unter dem Papste gelegen sind, den Bann au(3er Recht gar nicht weiter...
Seite 98 - Hofe zu Rom die Oberhand und weiß von Tag zu Tag mit neuen Listen und Finten das Geld aus Deutschland für die geistlichen Lehen auszupressen, daß groß Schreien und Klagen und Ärgernis darüber bei den Gelehrten und...
Seite 175 - Recht gar nicht weiter, und man hält in Welschland nichts mehr vom Papste, als insofern er es mit ihnen wohl will, und anders nicht. Nur wir armen Deutschen lassen uns noch dünken, daß er ein irdischer Gott sei; besser wir ließen uns dünken, daß er ein irdischer Teufel wäre, als er es fürwahr auch ist...
Seite 98 - Berichte aus dem Jahre 1430, ,und weiß von Tag zu Tag mit neuen Listen und Finten das Geld aus Deutschland für die geistlichen Lehen auszupressen, daß groß Schreien und Klagen und Ärgernis darüber bei den Gelehrten und Kurtisanen ist, so daß daraus wohl großer Zwist über die Papstschaft entstehen, oder gar der Gehorsam endlich entzogen weiden wird, damit man das Geld nicht also jämmerlich viel den Welschen zuschlcppe, und das letzte wäre wohl, wie ich vernehme, vielen Landen zu Sinne.
Seite 31 - Ofsicier, der diese so eben aus dem Saale getragen hatte, versichert, mitten in den Flammen eine Gestalt wandeln gesehen zu haben, wunderbar zugleich und entsetzlich! Fürst Ioseph kommt an den Eingang. Er will hinaufklettern über die brennenden Stufen. Da stürzt mit dumpfem Gerassel die ganze Fußdecke des Saales ein, und wie aus hohler Esse wallt Rauch und Gluth aus den Trümmern empor. Alles ist verloren.
Seite 223 - Man könnte Rubens als Coloristen den Maler des Lichts, sowie Rembrandt den Maler des Dunkels nennen. Alles ist bei Rubens nämlich in das reine Element des vollen Lichts getaucht, die verschiedenen Farben blühen in üppiger Pracht und Herrlichkeit neben einander und feiern demohngeachtet, harmonisch auf einander bezogen, einen gemeinsamen Triumph.
Seite 224 - Kein anderer Maler hat bei so allgemeiner Helligkeit einen so satten Ton im Licht, ein so kräftiges Helldunkel hervorzubringen gewußt. Nur wenige sind in der trefflich abgestuften Haltung des Ganzen, in der Art, wie jede Fläche bestimmt angegeben ist, mit ihm zu vergleichen. Die Färbung des Fleisches aber ist bei Rubens von solcher Glut und Transparenz im Ton, daß es gar wohl zu begreifen ist, wie Guido Renk, als er das erste Bild von ihm sah, verwundert ausrief: Mischt dieser Maler Blut unter...
Seite 103 - Zwietracht entsteht um deswillen, dass der Theil, der gerecht ist, seine Gerechtigkeit wehre und bewahre, und dafür muss er denn hier Geld lassen. Wird ein Bischof, Propst, Prälat, oder sonst ein Domherr mit Eintracht gewählt, so wird er in kurzer Zeit nicht bestätigt, auf dass, wenn Jemand...
Seite 30 - Vicekönige selbst ein» nahe Seitenthüre, durch welche beide entkamen. Im Saale kämpften bereits Flammen und Dampf um die Herrschaft. Er eilte hinauf, hinab; er fand seine Gemahlin nicht. Er gelangte glücklich über die Treppe in den Garten; er fragte diesen, jenen; man wollte sie gesehen haben; man versicherte endlich sogar mit Gewißheit, sie sei bereits im Garten. „Dort ist sie!^, rief eine Stimme ihm zu.
Seite 338 - Die Ehe gehört nur zur Hälfte dem Rechte an; zur Hälfte aber der Sitte, und jedes Eherecht ist unverständlich, welches nicht in Verbindung mit dieser seiner nothwendigen Ergänzung betrachtet wird.

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