Die Religion des Geistes

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Duncker, 1882 - 328 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

absolute Abhängigkeit absoluten Idee abstrakten Monismus Aktualisirung aktuellen Anschauung ästhetischen ausser Bedingungen Begriff beiden bestimmten Bethätigung Beweis bewussten bloss Bösen Buddhismus Deismus Dogmatik Egoismus egoistischen Einheit mit Gott Entwickelung Erbgnade Erlösung vom Uebel erst Eudämonismus eudämonistischen Fatalismus Geistesleben geistigen Gesetz Gesinnung Gewissen giebt giösen Glaube Gnade Gott göttliche Funktion Grade Grund Heiligung ideale Idee Identität immanenten Indeterminismus individuellen Individuum Inhalt insofern keit Kollektivschuld konkreten Monismus Kultus letzteren lichen logischen Maasse Macht Menschheit menschlichen Metaphysik möglich Moralismus Motive muss natürlichen Menschen nothwendig objektiven Heilsprocess objektiven sittlichen Weltordnung objektiven Zwecke Offenbarung Persönlichkeit Pessimismus Philosophen positive Postulat des religiösen praktischen Princip principiell Process psychologischen reale Einheit Religionsphilosophie religiöse Funktion religiöse Gefühl religiöse Weltanschauung religiösen Bewusstseins religiösen Lebens religiösen Verhältnisses religiösen Vorstellungen Schuld Schuldgefühl selbstständige Sinne sinnlichen sittlichen Bewusstseins sittlichen Willens Subjekt subjektiven Subsistenz supranaturalistischen teleologischen Weltordnung Thätigkeit Thatsache Theil Theismus theistischen transcendenten unbewussten unserer wahre Wahrheit Welt Weltgrund Weltprocess Werth Wesen wirklich zugleich

Beliebte Passagen

Seite 67 - Ineinanderwirken der unbewussten und bewussten Geistesthätigkeit anzuerkennen, und wenn man dies nicht unterlässt, so wird man sich leicht überzeugen, dass jeder religiöse Akt Einheit von Vorstellung, Gefühl und Wille ist. Wir können nunmehr folgende Definition aufstellen: Die religiöse Funktion ist die Bethätigung der einheitlichen religiösen Anlage des Menschen in einem einheitlichen Akt von Vorstellung, Gefühl und Wille, in welchem die eine oder die andre dieser drei Seiten überwiegen...
Seite 262 - Willkür Geschöpfe ungefragt aus dem Frieden des Nichts hervorzurufen, um sie zu Trägern des Weltleides zu machen. Im abstrakten wie im konkreten Monismus ist es letzten Endes Gott selbst, der als absolutes Subjekt in den eingeschränkten Subjekten das Weltleid trägt, wobei er sich dann auf den Satz berufen kann: volenti non fit injuria...
Seite 44 - Beimengungen und ideale Nachbildungen des religiösen Gefühls erkannt sind, so muss das letztere in seine Tiefe steigen, um zu seiner wahren und eigentlichen Form zu gelangen; erst die dritte Gestalt des religiösen Gefühls, die mystische, erfüllt diesen Anspruch. Das mystische religiöse Gefühl ist in der That der letzte und tiefste Urgrund aller Religiosität, der lebendige Quell, aus dem alles echte religiöse Leben entspringt, der unversiegliche Born, an dem es sich immer von neuem erfrischt...
Seite 149 - Bewusstsein aufginge, so müsste man allerdings Bedenken tragen, Gott das Prädikat des Geistes beizulegen; es wäre dann besser ein neues Wort zu ersinnen und dieses so zu definiren, dass es die aus den vorhergehenden Beweisen folgenden Bestimmungen in sich befasste.
Seite 202 - Bewußtseinsinhalt usw. bedingt ist ... /Daß ich damals auch anders hätte handeln können, wenn ich genau in dem Zustande war, wie ich damals war, das ist allerdings ein Irrtum, der den Indeterminismus zur Folge haben muß; aber daß ich damals auch anders hätte handeln können, wenn ich damals in dem Zustande gewesen wäre, in dem ich jetzt bin, das ist eine Wahrheit, welche genügt, um das Gefühl der Verantwortlichkeit zu erklären und zu rechtfertigen.
Seite 97 - Die Erlösung besteht darin, dass der Mensch im Bewusstwerden seiner centralen, einheitlichen, wurzelhaften, metaphysischen Abhängigkeit von Gott sich über die peripherische, endlos zersplitterte und verästelte phänomenale Abhängigkeit von der Welt hinausgehoben fühlt und in der absoluten metaphysischen Abhängigkeit von dem absoluten Weltgrund zugleich jenes Gefühl der Freiheit gewinnt, das er im Kampf des eigenen Ich gegen die phänomenale Abhängigkeit von der Welt vergebens sucht".
Seite 97 - Gnadeneinwohnung schlechterdings unmöglich ; sie kann sich nur vollziehen in einem Menschen, der als solcher zugleich Schauplatz göttlicher Thätigkeit ist, ist also eine gottmenschliche Funktion oder eine specielle Aktualisirung des religiösen Verhältnisses, so zwar, dass sie die specifisch göttliche Seite dieser doppelseitigen Funktion darstellt. Die Erlösung besteht darin, dass der Mensch im Bewusstwerden seiner centralen, einheitlichen, wurzelhaften, metaphysischen Abhängigkeit von Gott...
Seite 321 - Bewusstseins hat die Aufgabe, auch im Kultus das Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden und das bisher mittelbar mit Hilfe von Aeusserlichkeiten und Illusionen mangelhaft Erzielte durch direktes Losgehen auf den Kern der Sache in vollkommenerer Weise zu realisiren.
Seite 156 - Natur zum Unhewusstsein heruntergekommenen Urbewusstsein.*) Gott muss vielmehr von vornherein unbewusster Geist sein, um der Grund der unbewussten Natur sein zu können, ebenso wie er unbewusster Geist sein muss, um der Grund des bewussten Geistes sein zu können.

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