Locomotive: Monatsschrift für den Deutschen Michel von Held

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Friedrich William Alexander Held
Selbstveriag., 1843
 

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Beliebte Passagen

Seite 9 - Die Lerche war's, nicht die Nachtigall, Die eben am Himmel geschlagen : Schon schwingt er sich auf, der Sonnenball, Vom Winde des Morgens getragen. Der Tag, der Tag ist erwacht ! Die Nacht, Die Nacht soll blutig verenden.
Seite 9 - Heraus, wer ans ewige Licht noch glaubt! Ihr Schläfer, die Rosen der Liebe vom Haupt, Und ein flammendes Schwert um die Lenden! Die Lerche war's, nicht die Nachtigall: Erhebt euch vom Schlummer der Sünden! Schon wollen die Feuer sich überall, Die heiligen Feuer entzünden. Frisch auf und die Waffen gefeit! Der Streit, Der Gottesstreit soll beginnen. Hinweg aus des Liebchens rosigem Arm Und hinein in der Feinde gepanzerten Schwarm Und auf fliegenden Rossen von hinnen!
Seite 49 - DER AUFSCHUB. Morgen, morgen, nur nicht heute ! Sprechen immer träge Leute, Morgen ! heute will ich ruh'n ! Morgen jene Lehre fassen, Morgen diesen Fehler lassen, Morgen dies und jenes thun. Und warum nicht heute ? morgen Kannst du für was And'res sorgen. Jeder Tag hat seine Pflicht. Was gescheh'n ist, ist geschehen ; Dies nur kann ich übersehen, Was gescheh'n kann, weiss ich nicht.
Seite 10 - ... so gib ihr dein Wort, Daß die Erde nicht ganz und gar verdorrt, So gib ihr dein Herz und die Hände! Die Lerche war's, nicht die Nachtigall: Die kecke Gespielin der Wolke Fliegt jauchzend hinter dem Sonnenball Hoch über dem staunenden Volke; Und unter dem Scheffel bleibt auch nicht Das Licht, Das Licht der Freiheit verborgen ; Viel tausend Herzen sind angefacht, Und preiset die Liebe die Sterne der Nacht: Die Völker, sie preisen den Morgen.
Seite 50 - Was geschehn kann , weifs ich nicht . Wer nicht fortgeht, geht zurücke; Unsre schnellen Augenblicke Gehn vor sich , nie hinter sich . Das ist mein , was ich besitze. Diese Stunde , die ich nütze ; Die ich hoff', ist die für mich ? Jeder Tag, ist er vergebens, Ist im Buche meines Lebens Nichts, ein unbeschriebnes Blatt! Wohl denn ! Morgen, so wie heute. Steh' darin auf jeder Seite Von mir eine gute That!
Seite 10 - Die Lerche war's, nicht die Nachtigall: Kein Küssen gilt es und Kosen, Sie singt von nahendem Donnerhall, Sie singt von des Schlachtfelds Rosen, Den Rosen, damit in Todeslust Die Brust, Die Brust der Helden sich schmücket. Drum auf und wohlan: bis frei die Welt, Sei der Himmel ein einig Kriegergezelt Und der Dolch der Rache gezücket! Die Lerche war's, nicht die Nachtigall: So laß, o...
Seite 28 - Sicher sagt' ich: Nein! Aber da die Kleine Liegt mir in dem Sinn! Anders nehm' ich keine, Wenn ich älter bin! Ach die süße Lotte! Nächst dem lieben Gotte Hab' ich doch allhie Nichts so lieb, als sie! Manche, die mich kennen, Spotten dann und wann; Wenn sie Lotte nennen Sehen sie mich an. Thut es nur, ihr Leutchen; Lotte bleibt mein Bräutchen ! Künftig sollt ihr schön Mit zur Hochzeit gehn ! Aber du, mein Veilchen, Sollst für Lotte seyn!
Seite 28 - Nichts so lieb, als sie! Manche, die mich kennen, Spotten dann und wann; Wenn sie Lotte nennen Sehen sie mich an. Thut es nur, ihr Leutchen; Lotte bleibt mein Bräutchen ! Künftig sollt ihr schön Mit zur Hochzeit gehn ! Aber du, mein Veilchen, Sollst für Lotte seyn! Blüh' nur noch ein Weilchen Hier im Sonnenschein.
Seite 27 - Blühe, liebes Veilchen, Das ich selbst erzog, Blühe noch ein Weilchen, Werde schöner noch ! Weißt du, was ich denke? Lotten zum Geschenke Pflück' ich nächstens dich. Blümchen, freue dich? Lotte, mußt du wissen, Ist mein liebes Kind! Sollt' ich Lotten missen Weinet
Seite 27 - Ist mein liebes Kind! Sollt' ich Lotten missen, Weinet' ich mich blind! Lotte hat vor allen Kindern mir gesallen, l5 Die ich je geseh n; Das muß ich gesteh'n!

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