Leipziger allgemeine musikalische Zeitung, Band 3

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Frits Knuf., 1865
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 329 - Freude und zwar jede Strophe bearbeiten. Ich erwarte etwas Vollkommenes, denn soviel ich ihn kenne, ist er ganz für das Große und Erhabene.
Seite 551 - Beobachter hat er sich mehrfach darüber klarblickend geäußert. Am vollsten drangen ihm daher die musikalischen Gedanken zu, wenn sich diese Anregungen vereinigten, wie beim Fortrollen im Reisewagen. Da rollte sich auch die Gegend symphonisch, wie vor seinem Auge optisch ab, und die Melodien quollen aus jeder Hebung und Senkung des Bodens, aus jedem wehenden Busche, aus jedem wallenden Getreidefelde, während das Rollen des Wagens die reichste Harmonienfülle dazu lieferte.
Seite 551 - ... vorsätzliches und notwendiges Einwiegen in jene bunten Träume sich nur gar zu gern in das wirkliche Leben überträgt. Es ist gar zu süß, sich so ganz gehen zu lassen, — aber hier muß sich nun die eigentliche Kraft des Menschen bewähren, ob er die Geister beherrscht und sie nur frei walten läßt in dem ihnen von ihm angewiesenen, gezogenen Kreise, oder ob er, von ihnen besessen, sich als Wahntoller wie ein Fakir zum Preise des Götzendienstes dreht. Um diese dämonischen Einwirkungen...
Seite 195 - Anstalt, welche für vollständige Ausbildung sowohl von Künstlern, als auch insbesondere von Lehrern und Lehrerinnen bestimmt ist, neue Schüler und Schülerinnen eintreten. Der Unterricht erstreckt sich -auf Elementar-, Chor- und Sologesang...
Seite 63 - Sie wissen selbst, was einige Jahre bei einem Künstler, der immer weiter geht, für eine Veränderung hervorbringen, je größere Fortschritte in der Kunst man macht, desto weniger befriedigen einen seine älteren Werke.
Seite 229 - Das Ort der Vorstellung ist eine anmüthige Gegend an einem Garten und kleinen Wald ; Singende : Ein Lauer und hienach eifriger Christ : Herr Joseph Meisner, — der Christen-Geist : Herr Anton Franz Spitzeder. — der Welt-Geist : Jungfer Maria Anna Fesemayrin. — die göttliche Barmherzigkeit : Jungfer Maria Magdalena Lippin . die göttliche Gerechtigkeit : Jungfer Maria Anna Braunhoferin.
Seite 159 - J. findet die regelmässige halbjährige Prüfung und Aufnahme neuer Schülerinnen und Schüler statt. Diejenigen, welche in das Conservatorium...
Seite 551 - Mein lieber Julius, es drängt mich, vor unserm Scheiden noch mit Ihnen zu sprechen und Ihnen schriftlich im wesentlichen das zu wiederholen, was ich so unzähligemal mündlich eindringlicher und ausführlicher Ihnen ans Herz zu legen gesucht habe. Daß Sie mein Schüler geworden, gab mir Gefühl der Pflichten für Ihr Wesen überhaupt, denn ich kann die Kunst nicht vom Menschen trennen, der in ihr lebend erst recht eigentlich das ganze Leben ehren lernen soll. Sie wissen, wie sehr ich jene sogenannte...
Seite 551 - ... während der Dauer der äußeren Entwirkung, zu klingen schienen, so hütete sich Weber doch, sie zu schnell -durch Niederschrift zu fixieren, da ihn die Erfahrung sehr gut gelehrt hatte, daß es mit dem Werte dieser unwillkürlichen musikalischen Improvisationen eben so beschaffen sei, wie mit den alten Stegreifdichtungen, die glänzend und frappant anklingend, doch wie erloschene Sternschnuppen glanzlos und kalt auf das Papier zu fallen pflegen.
Seite 551 - Was in solchem Falle von der produktiven Stimmung geboren wird, braucht seinem Stimmungsgehalt nach durchaus nicht mit dem jeweiligen Natureindruck zu harmonieren. Von Carl Maria v. Weber erzählt uns z. B. sein Sohn und Biograph Max Maria v. Weber«): „Die großartigste Gegend konnte, vermöge der wunderbaren Verkettung der Gedanken und des Gegenklanges der Empfindungen, das drolligste Capriccio, der heiterste Sonnenaufgang ein sehnsüchtiges Adagio erzeugen.

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