Studien zu den Volksmärchen der Deutschen von J.K.A. Musäus: Eine Litterar-historische Untersuchung ...

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Fr. Sömmering, 1897 - 68 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 65 - Kraftgenie, launisch, ungestüm, sonderbar; bengelhaft, roh, unbescheiden; stolz, eitel, wankelmütig, heute der wärmste Freund, morgen fremd und kalt; zu Zeiten gutmütig, edel und empfindsam; aber mit sich selbst in stetem Widerspruch, albern und weise, oft weich und hart in zween Augenblicken, wie ein Ei, das in siedend Wasser fällt; schalkhaft und bieder, störrisch und beugsam; nach der Stimmung, wie ihn Humor und innerer Drang beim ersten Anblick jedes Ding ergreifen läßt.
Seite 54 - Meinung nach wär's wohl Zeit, die Herzgefühle eine Zeitlang ruhen zu lassen, das weinerliche Adagio der Empfindsamkeit zu endigen und durch die Zauberlaterne der Phantasie das ennuyierte Publikum eine Zeitlang mit dem schönen Schattenspiel an der Wand zu unterhalten.
Seite 10 - Die Feereyen scheinen wieder recht in Schwung zu kommen; Rektor Voß und Amtmann Bürger vermodernisieren die tausend und eine Nacht um die Wette, selbst die Feenmährchen sind in Jena das Jahr wieder im Nürnbergischen Verlag von neuem gedruckt worden. Ich will mich an die Rotte anhängen, und lasse von meiner Drehscheibe jetzt ein Machwerk dieser Art ablaufen, das den Titel führen wird: Volksmährchen, ein Lesebuch für große und kleine Kinder.
Seite 12 - Volksmärchen der Deutschen zu schreiben, er wirklich eine Menge alter Weiber mit ihren Spinnrädern um sich her versammelte, sich in ihre Mitte setzte, und von ihnen mit ekelhafter Geschwätzigkeit vorplaudern ließ, was er hernach so reizend nachplauderte.
Seite 3 - Der Verlag oder vielmehr die Fabrik jener Bücher, welche in der folgenden Zeit unter dem Titel : Volksschriften, Volksbücher, bekannt und sogar berühmt geworden, war in Frankfurt selbst, und sie wurden wegen des großen Abgangs mit stehenden Lettern auf das schrecklichste Löschpapier fast unleserlich gedruckt. Wir Kinder hatten also das Glück, diese schätzbaren Überreste der Mittelzeit auf einem Tischchen vor der Haustüre eines...
Seite 3 - Zwey schöne neue Mährlein als I. Von der schönen Melusinen, einer Meerfey. II. Von einer untreuen Braut, die der Teufel holen sollen, der lieben Jugend und dem ehrsamen Frauenzimmer zu beliebiger Kurzweil in Reime verfasset.
Seite 45 - Tränen klagt' er ihnen sein Elend; aber die hartherzigen Filze achteten nicht darauf, kränkten den armen Mann mit Vorwürfen und beleidigenden Sprüchwörtern. Einer sprach: „Junges Blut, spar dein Gut"; der andere: ,^Hoffart kommt vor dem Fall"; der dritte: „Wie du's treibst, so geht's"; der vierte: „Jeder ist seines Glückes Schmied".
Seite 47 - Spiegel blink, Spiegel blank, Goldner Spiegel an der Wand, Zeig mir an die schönste Dirn
Seite 31 - Weh uns, Böhmen, weh uns, tapfre Männer! Die ein Weib verjochet und betrüget, Weib mit langem Haar und kurzen Sinnen — Lieber...

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