Historisches Taschenbuch, Band 1Brockhaus, 1830 |
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Beliebte Passagen
Seite 439 - ... und erleben es noch, von solcher Haltungslosigkeit und innerer Verkehrtheit, daß sie schlechterdings alle gesellige Ordnung auflösen; eine Verfassungsform solcher Art ist das allergrößte Unglück, was über ein Volk einbrechen kann. Es giebt aber auch Formen, welche die Kraft der Guten und Verständigen mehren, die Dauer nützlicher Einrichtungen verbürgen und die Fortbildung aller geselligen Verhältnisse erleichtern. An eine solche Form dachte unser König, als er den Wunsch aussprach,...
Seite 192 - ... jährlich zweihundert Bücher Papier für fünfzehn Mark und hundert Bogen Pergament, ebenfalls zu Briefen, für fünf Mark gekauft werden mußten . Ansehnliche Summen verwandte der Meister auf seine Bibliothek . Zu seiner Erholung und Belehrung las oder ließ er sich vorlesen die Chronik von Preußen, die Chronik von Livland, der Väter Buch, das speculum historiale, das Gedicht Barlam und Josaphat , den Roland , den Stricker, eine römische Chronik, den wälschen Gast, Esther und Judith und...
Seite 190 - Essen gehet, und dasselbe tuet auch vor dem Abendessen. Es ist eine böse Gewohnheit bei Hofe, daß man alsobald nach der Mahlzeit reitet mit vollem Bauche. Auch mit nichten sollet ihr euch schlafen legen mit vollem Bauche, sondern ergehet Euch ja vor wohl, daß ihr keine Beschwerung der Speisen oder Getränke fühlet. Wenn...
Seite 189 - Wenn ihr umfahret in eurem Lande,so schick et es.wenn die Luft sehr feucht oder kalt ist, daß ihr stetiglich bei euch habet einen Apfel des Sommers und des Winters, wo ihr reitet und ziehet, und an dem riechet in solcher Luft oder auch in der pestilenzialen Luft. Wo ihr liegen sollt, so lasset das Gemach wohl rein machen und ein gut Feuer von dürrem Holze daselbst bereiten, ehe denn ihr darein kommet. Lasset stetiglich im Winter euer Gemach beräuchern mit Einbeeren, Myrrhenweihrauch oder Bernstein...
Seite 173 - Z weck des lieblichen Gemaches; denn wenn der Meister die Gebietiger, Komture des Landes, Gäste aus der Landesritterschaft oder vornehme Fremde zur Tafel zog, bot hier eine Schenkbank an der Seite die Speisen und Getränke dar, und an den Wänden gaben die Bildnisse aller Hochmeister, welche die Burg bewohnt hatten, in Ritterrüstung und zu Roß dargestellt, manchen Stoff zu ernster und fröhlicher Unterhaltung. Zu größeren Festmahlen diente ein anderes, diesem k 'einen zur Seite liegendes großes...
Seite 191 - ... ruhen und nicht zuhandes nach dem Essen. Auch möget ihr unter Zeiten baden nach euerer Gewohnheit des Morgens nüchtern , und nach dem Bade haltet euch warm, besonders das Haupt nach dem Waschen. Schicket euch Freude, •wie ihr möget, mit eurem Gesinde; seid fröhlich und übergebet alle Betrübnis, wenn ihr esset, trinket oder schlafen gehet. Ist es, daß ihr von Geschäften wegen euch der Sorge nicht entschlagen könnet, so lasset vor euch spielen die Spiel leute, die da frohliebe Gebärden...
Seite 185 - ... Diensten", wie das ernste Gesetzbuch sagt; allein an festlichen Tagen ließ es der Meister zu. Wie solche Gaukler und Possenreißer eine alte Erscheinung an fürstlichen Höfen, besonders bei Krönungsfesten waren, sodaß schon Karl der Große sie kannte , so gehörte schon seit al ten Zeiten ein Hofnarr zu der fürstlichen Dienerschaft, und da die Sittengeschichte des Mittelalters sogar einen Narrenbischof und einen Narrenpapst kennt, so darf es nicht auffallen, daß auch das ernste Ordenshaus...
Seite 177 - Krude". Zucker war noch etwas kostbar; denn im Jahre i4o6 kostete ein Pfund eine halbe Mark; man versüßte daher vieles mit Syrup und Honig. Während des Mahles wechselten die Getränke. Man reichte den Gästen Märzbier, Weißund Weizenbier oder auch die vorzüglichen Gattungen , die sich der Meister zu hohen Festen aus Wismar, Danzig, Elbing und Bromberg kommen ließ. Dann erfreute man sich des alten vaterländischen Trankes , des Metlies.
Seite 212 - Schlafgemache entweder einer seiner Kompane oder ein getreuer Kammerdiener. Machte der Hochmeister Reisen im Lande, was er oft, bald in geringer Begleitung, bald mit zahlreichem Gefolge tat, so änderte sich natürlich vieles in seiner gewöhnlichen Lebensweise . Auf die Nachricht seiner Ankunft zog ihm das Volk aus den Städten mit den Musikanten und Stadtschülern jubelnd entgegen, und nie unterließ es der freundliche Herr, die Singenden und Spielenden mit Geschenken zu erfreuen . Wo der Meister...
Seite 172 - Augenblick beachten konnte. Von zwei Pfeilern getragen war das zarte Gewölbe, wie die Wände nach dem...