Basler StadtbuchHelbing & Lichtenhahn, 1908 |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 267 - Erhabneres, als nur dieses, daß man es erhaben wegwerfen kann. — Mit einem Worte, diese außerordentlichen Verhältnisse thun mir erstaunlich wohl, und ich bin von allem Gemeinen so entwöhnt, daß ich gar nicht mehr hinüber mögte an die andern Ufer, wenn ihr nicht da wohntet.
Seite 252 - Widerspruch, flach und tief, öde und reich, würdig und verächtlich, vieldeutig und unergründlich, ein Ding, das jeder wegwerfen möchte wie ein unverständliches Buch, sind wir nicht durch ein Naturgesetz gezwungen, es zu lieben? Wir müssen vor der Vernichtung beben, die doch nicht so qualvoll sein kann als oft das Dasein, und indessen mancher das traurige Geschenk des Lebens beweint, muß er es durch Essen und Trinken ernähren und die Flamme vor dem Erlöschen hüten, die ihn weder erleuchtet...
Seite 268 - Kleist war eine der schönen Erscheinungen im Leben für mich, die man ihres Selbstes willen liebt und nie zu lieben aufhört. In seinem Wesen schien mir, selbst während der fröhlichen Stimmung seines Gemütes, ein heimliches inneres Leiden zu wohnen. Eben das zog mich an ihn; fast mehr als sein talentreicher Geist und sittlicher edler Sinn. Er verlieh seinem Umgang die eigentümliche Anmut.
Seite 252 - Zerstreuung! Zerstreuung! - O wenn mir die Wahrheit des Forschens noch so würdig schiene wie sonst, da wäre Beschäftigung hier in diesem Orte vollauf - Gott gebe mir nur Kraft! Ich will es versuchen. Ich habe hier schon durch Humboldt und Lucchesini einige Bekanntschaften französischer Gelehrter gemacht, auch schon einige Vorlesungen besucht - Ach, Wilhelmine, die Menschen sprechen mir von Alkalien und Säuren, indessen mir ein allgewaltiges Bedürfnis die Lippe trocknet - Lebe wohl, wohl, schreibe...
Seite 262 - Du aber immer erfahren können, wo ich bin. Schreibe mir, in ein Paar Monaten, wo Du bist, dann will ich mein Versprechen halten, und Dir die Hälfte von Allem überschicken, was mein ist. — Und nun, was ich noch sagen wollte — es wird mir so schwer das letzte Wort zu schreiben — wir waren uns doch in Paris so gut, o so gut. — Bist Du nicht auch unsäglich traurig? Ach, höre, willst Du mich nicht noch einmal umarmen?
Seite 249 - Verwirrt durch die Sätze einer traurigen Philosophie, unfähig mich zu beschäftigen, unfähig, irgend etwas zu unternehmen, unfähig, mich um ein Amt zu bewerben, hatte ich Berlin verlassen, bloß weil ich mich vor der Ruhe fürchtete, in welcher ich Ruhe grade am wenigsten fand; und nun sehe ich mich auf einer Reise ins Ausland begriffen, ohne Ziel und Zweck, ohne begreifen zu können, wohin das mich führen würde...
Seite 250 - Örtchen zu finden, wo das Glück für mich blüht - Ach, Wilhelmine, es war mir nicht möglich, allen Ansprüchen auf Freude zu entsagen, und wenn ich sie auch nur in der entferntesten Zukunft fände. Und dann - ist es denn auch so gewiß, daß ich meinem Abgrund entgegen eile?
Seite 262 - Ruhe vor der Leidenschaft? Warum grade, grade Du — ? Es war mir doch Alles in der Welt so gleichgültig, selbst das Höchste so gleichgültig; wie gieng es zu, daß ich mich oft an das Nichtswürdige setzen konnte, als gälte es Tod und Leben?
Seite 262 - O wenn Gott diesmal mein krankhaftes Gefühl nicht betrügen wollte, wenn er mich sterben ließe! Denn niemals, niemals hier werde ich glücklich sein, auch nicht wenn Du wiederkehrst. — Und Du glaubst, ich würde eine Geliebte finden? Und kann mir nicht einmal einen Freund erwerben? O geht, geht, Ihr habt alle keine Herzen Wenn mir ge» holfen ist, wie ich es wünsche, so ist es auch Dir.
Seite 252 - Geduld — es wird nicht immer so sein, und ich sehne mich nach einem Tage, wie der Hirsch in der Mittagshitze nach dem Strome, sich hineinzustürzen — Aber Geduld! — Geduld — ? Kann der Himmel die von seinen Menschen verlangen, da er ihnen selbst ein Herz voll Sehnsucht gab? Zerstreuung! Zerstreuung! — O wenn mir die Wahrheit des Forschens noch so würdig schiene, wie sonst, da wäre Beschäftigung hier in diesem Orte vollauf.