Archivalische Zeitschrift

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Franz von Löher
Theodor Ackermann, 1888
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 278 - Haft wird bestraft: 7) wer unbefugt die Abbildung des kaiserlichen Wappens oder von Wappen eines Bundesfürsten oder von Landeswappen gebraucht; 8) wer unbefugt eine Uniform, eine Amtskleidung, ein Amtszeichen, einen Orden oder ein Ehrenzeichen trägt, oder Titel, Würden oder Adelsprädikate annimmt, ingleichen, wer sich eines ihm nicht zukommenden Namens einem zuständigen Beamten gegenüber bedient.
Seite 123 - Ich habe keine gewisse, sonderliche eigene Sprache im Deutschen, sondern brauche der gemeinen deutschen Sprache, daß mich beide, Ober- und Niederländer, verstehen mögen. Ich rede nach der sächsischen Kanzlei, welcher nachfolgen alle Fürsten und Könige in Deutschland.
Seite 271 - Umbe den heim ein liste gie von golde zweier finger breit. oben was dar in geleit mit gesmelze ein adamas, von golde dar uf gemeistert was ein trake, als er lebete und uf dem helme swebete. Wo der Dichter, wie bei der Schilderung der Heiden, eine Menge Ritter auf...
Seite 273 - So barbarisch die Vorstellung ist, gleichwohl lässt sich der Gedanke an das abgehauene Feindeshaupt nicht abweisen. Endlich das Schirmbrett, das einfachste Mittel, welches rasch fertig war, um die Wappenfigur auch auf dem Helme zu zeigen. Die andere Wahrnehmung: hätten sich die Helmkleinode mit der übrigen ritterlichen Tracht und Sitte erst mit oder nach den Kreuzzügen entwickelt, so würden wir sie bei Franzosen und Italienern und normannischen Engländern nicht nur ebenso häufig, wie bei den...
Seite 274 - Isidor86), non solum in vestibus, sed et in corpore aliqua sibi propria quasi insignia vendicant, ut videmus cirros Germanorum, granos et cinnabar Gothorum. Wenn die Vorfahren der Angelsachsen noch das rohe Eberhaupt mit den weissen Hauern sich auf den Kopf setzten, so finden wir Beowulfs Ritter schon mit dem .Eberhauptschmuck" als „ heerfestem Helm
Seite 277 - Willkühr jedoch, wie die alterthümliche Rauhheit änderte sich im vierzehnten Jahrhundert. Die Helmkleinode erhielten bestimmte Beziehungen auf ein altes Herkommen, auf eine ehrenvolle Erinnerung, ein Amt, oder eine besondere Liebhaberei. Wohl zeigte man bald die ganze bald die halbe Figur, bald dieses bald jenes hervorragende Stück derselben : ') I.
Seite 270 - Sie schützten sich den Kopf im Gefechte mit Leder und Fellen, und es diente dem Streben nach Furchtbarkeit zugleich und dem Nutzen, wenn sie ein Thierhaupt aufsetzten und vom herabhängenden Stück Fell sich den Hals bedecken Hessen. Erinnern nun diese »Helme in der Weise von Rachen und seltsamen Gesichtern fürchterlicher Thiere", diese „zusammengewachsenen Gehörne und hervorstehenden Gesichter von Vögeln und Vierfüssern...
Seite 183 - enthalten nur feudale Ansprüche, um die Schwachen den Starken zu unterwerfen, und politische Regeln, die fast immer der Vernunft, der Humanität und Gerechtigkeit widersprechen.
Seite 275 - So man noch die alten statuas der kaiser und grossen fürsten , so .sich inmassen, wie sie in die schlachten geritten , abgiessen haben lassen, besieht, befindt man, das solichs noch vor sechshundert jaren die gewonheit gewesen, alsdann zu Maurkirchen im land zu Bayrn solichs befunden wurt." Sehr wahrscheinlich irrte sich der Graf im Alter der Statuen um ein paar Jahrhunderte. Jedenfalls aber waren die Erzbilder zu Mauerkirchen, in denen er Fürsten mit dem Kleinod auf dem Helm erkennen wollte, schon...
Seite 274 - Werk niemals ganz sich überdecken liess, bricht sie auch im ragenden Helmschmuck in jenem merkwürdigen Jahrhundert wieder hervor, wo der germanische Geist im Rechts- und Ritterwesen, in Schrift und Bauart überall sich in fröhlicher Freiheit siegend entfaltet. Wo aber finden sich die Schriftstellen und Bildwerke, die eine Kette bilden könnten zwischen dem, was Römer und Griechen von der germanischen Sitte, Helmthiere und ragende Haarbüsche zu tragen, und den Schilderungen der Helmkleinode im...

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