Historisches TaschenbuchFriedrich von Raumer Brockhaus, 1839 |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Adel alten Anklam Barnekow Barnim VIII beiden besonders Biberach Bischof blieb Brandenburg Briefe Bürger Bürgermeister Cardinal Catalonien Concil damals deſſen deutschen dieſem Einfluß Erich's erst Erzbischof Flassan Franche-Comté Frankreich französischen Frieden früher Fürsten fürstlichen Gesandten Geschlecht gewiß ging gleich Graf Greifswald großen Hand håtte Hause heiligen Heinrich Rubenow Herr Herrn Herzog Erich Hinterpommern Hofe hohen Holland indem indeß Jahre Jahrhunderts Juan de Austria jungen Kaiser Kammin Kirche Kolberg König konnte Krieg Kurfürsten Land Landesherrn laſſen Legaten lehten lich ließ Ludwig XIV machte Mann Markgrafen Mecklenburg Mignet a. a. muß mußte neuen Niederlande Nuntius Otto Voge Papst Philipp IV politischen Pommern Rath Rechte Reiche Ritter Rubenow Rubenow's sagte schen Schloß Schuß ſei ſein ſeine ſich ſie Sohn Spanien spanischen Staaten Stadt stand Stargard Stettin Stralsund Tage Taschenb Theil thun Tode unserer Vater Vertheidigung viel Voge's Volk ward wieder Wieland Wolgast wolle wollte Wratislav zumal zwei
Beliebte Passagen
Seite 264 - Blindheit ist es , nicht Unwissenheit , was die Menschen und die Staaten verdirbt. Nicht lange bleibt ihnen verborgen, wohin die eingeschlagene Bahn sie führen wird. Aber es ist in ihnen ein Trieb, von ihrer Natur begünstigt, von der Gewohnheit verstärkt, dem sie nicht widerstehen, der sie weiter vorwärts reißt, so lange sie noch einen Rest von Kraft haben. Göttlich ist der, welcher sich selber bezwingt. Die Meisten sehen ihren Ruin vor Augen, aber sie gehen hinein.
Seite 366 - Bei mir handeln die Personen ihrem Wesen gemäß und der Wollüstling kann nicht anders sprechen, als ich ihn reden hörte. Hätte ich die Menschen so geschaffen, dann könnten mich Vorwürfe treffen, aber die hat Gott so gemacht.
Seite 383 - Meine Frau muß es bezeigen, rief Wieland indem er auf den in seiner Stube liegenden Adelung wieß, wie oft ich täglich diesen Hund nachschlage, aus Angst, ein undeutsches Wort zu schreiben. Und doch schreibe ich nun 50 Jahre deutsch. Noch immer muß ich wegen meines Vaterländischen Schwäbischen auf meiner Huth seyn, da mir doch zuweilen noch ein Suevismus entwischt.
Seite 392 - Delicatesse zu sehr chokirt und so sei es bei platonischen Ideen geblieben. - Der geheime Rath Göthe, der mit bei Tische saß und diesmal sehr aufgeräumt war, erinnert seinen Herrn Bruder (Wieland, Göthe und Herder nennen sich Du und Herr Bruder) an das Lied des Königs Wenzel von Böhmen. Dies ist ein sehr zärtliches Product aus den Zeiten der Minnesänger, das Bodmer in seine Sammlung aufgenommen hat. Hier erzählt König Wenzel, wie er eine ganze Nacht in der Kammer seiner geliebten Magd,...
Seite 366 - Gebührende, wird sich doch manchmal versucht sühlen, die Linie des Anständigen und Schicklichen zu überschreiten, da von jeher das Genie solche Wagstücke unter seine Gerechtsame gezählt hat.
Seite 365 - Ich weiß nicht, wie mir der Vorwurf gemacht werden konnte, ich sei ein schlüpfriger Schriftsteller. In meiner Seele ist nichts von dem Stoffe, der hier gähren müßte, wenn ich das sein sollte.
Seite 404 - Meister (Ausgew. br. 3, 384) : 'zwei freundinnen, die wenig ihres gleichen au geist und herz und cultur hatten, Julie Bondely und Marianne Fels.' Wieland erzählte später (bei Bottiger s. 404) : 'Julie hatte eine freundin, Marianne Fels, eine geschworene männerfeindin, die lange zeit bei Julien alles aufbot, um ihre neigung gegen mich zu bekämpfen, sich aber endlich doch mit unserer liebe aussöhnte, da sie blofs geistiger art und von jeder Sinnlichkeit völlig entkörpert war.
Seite 409 - Julie tödtlich krank gewesen, ein schreckliches Gallenfieber gehabt habe und mich bäte, ihrer zu schonen. Mariane machte mir dabei die Hölle recht heiß und unsere Liebe hatte ein Ende.
Seite 381 - Beim Abt Steinmetz in Klosterbergen (wohin Wieland noch nicht volle 14 Jahre alt kam) war W. anfangs einer der erwecktesten und frömmsten Beter, und wenn Steinmetz (der seiner Anstalt auch den hallischen Pietismus einzuimpfen wußte) in seiner Salbung zwei Stunden lang in den Betstunden seinen Unsinn herplauderte, wurde Niemand so sehr davon gerührt als der Knabe Wieland. Er hatte in dieser Periode oft heilige Zerknirschungen und Ekstasen, flehte oft kniefällig Gott um Gnade und glaubte einst...
Seite 403 - Beider Lippen: Ach, warum können Sie mir nicht 20 Jahre geben! sagten wir Beide zu Einer Zeit, denn diese Ungleichheit des Alters war das unübersteiglichste Hinderniß. Hätte ich sie wirklich geheirathet, so wäre ich und sie mit Verachtung und Spott beladen worden; wir hätten in Zürich nicht leben können.