Friderici Ritschelii Opuscula philologica: Ad litteras Graecas spectantia

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Teubner, 1866 - 851 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 48 - Ich denke, es wird aus dieser Zusammenstellung einleuchten, dass, wie wir heutiges Tages uns bescheiden mit der Zurückführung des Homerischen Textes auf die Aristarchische Gestalt, so die Alexandriner verständig genug waren, die etwaige Urform der Homerischen Gedichte auf sich beruhen zu lassen, und sich als Ausgangspunkt ihrer Kritik die feste Grenze der Pisis trateis ehe n Anordnung zu stecken, über deren Berechtigung sie nicht weiter grübelten.
Seite 40 - Man wetteifert, den Bericht des Alterthums zn Verdächtigen und auf den möglichst [geringen Gehalt herabzudrttcken , als wenn es von vorn herein die Aufgabe gälte, sich eines widerstrebenden Zeugnisses um jeden Preis zu entledigen: während doch alle Grundsätze historischer Kritik die Sache gerade umzukehren und eine vielverbürgte Ueberlieferung festzuhalten gebieten, sobald sie erstens in sich selbst vernünftig zusammenhängt, und zweitens durch anderweitige Bedenken und Gegengründe nicht...
Seite 84 - CTÍXOI und ргцшта identisch oder verschieden seien, mit Sicherheit zu Gunsten der erstem Meinung zu entscheiden. Dass die Summen beider für ein und dasselbe Buch nicht genau stimmen (dagegen sie auch nie bedeutend von einander abweichen) , findet in der Verschiedenheit stichometrischer ilecensionen eine eben so einfache als befriedigende Erklärung, und diess um so mehr, als ja dieselbe Uugleich107 lieit auch bei den Zahlangaben nach CTÍXOIC sich findet.
Seite 90 - Redner schulen aufzuweisen und einzuüben. Gerade nur diese Thatsache hätten die Theologen benutzen und sie als dasjenige bezeichnen sollen, woran die Einrichtung des Euthalius schon einen Anknüpfungspunkt fand, obgleich er selbst davon nichts meldet; im Uebrigen haben Heidensitte und neutestamentlicher Gebrauch nichts gemein mit einander, als die Summirung der beiderseitigen , unter sich ganz ungleichartigen Stichen.
Seite 56 - Periode, 800 — 700 v. Chr. Vortrag der Homerischen Gedichte noch immer ohne Schrift, aber mit allmählichem Verschwinden des Digamma und Vereinzelung der Gesänge durch Rhapsodik, indem das Rhapsodieren nicht mehr blofs das Eigenthum der Homeriden ist.
Seite 56 - Hipparch's geordnete Einrichtung, zusammenhängender mündlicher Vortrag noch lange hin; zugleich aber Vervielfältigung der schriftlichen Exemplare des ganzen Homer; erste gelehrte Behandlung durch Liebhaber (èircuvérai) ; Umsetzung in das. neue Alphabet. VI. Periode. Die Thätigkeit der Alexandrinischen Kritiker.'] Anhang.
Seite 55 - Auseinandersingen« eines kleinen Urkerns, eine^Demhmtiv-Urilias und Urodyssee, oder aber zu dem Zusammenkittungsprocess atomistisch herumfliegender Einzelgesänge, die bis dahin nichts gemein mit einander hatten. Sondern hinlänglich vorbereitet durch die siegreiche Kraft rastloser Anstrengungen deutscher Wissenschaft darf jetzt die Ausgleichung der Gegensätze scheinen, wonach aus einer reichen Fülle mündlich überlieferter epischer...
Seite 46 - Ueberliefemngen , von irgend einer Grundlage ausgingen, die ihnen als das Gegebene galt; was durch vergleichende Zuziehung anderer Autoritäten zwar im Einzelnen vielfach modificirt werden konnte, für die Anordnung im Ganzen aber als feste Norm betrachtet wurde.
Seite 297 - Paare eben so regelmüszig mit gleichen Verszahlen entsprächen, wie die kurzen Zwischenreden des Chores durch die sie getrennt sind, und wie die Gegenreden zwischen Eteokles und dem Chor die auf sie folgen.
Seite 48 - Aenderungen des Pisistratus , die ihnen doch wohl mindestens eben so gut bekannt sein mussten als uns, überall keine Rücksicht nahmen , sondern sich streng innerhalb der einmal gezogenen Schranken hielten. Für das Verfahren des Aristarchus hat hierauf im Vorbeigehen Lehrs aufmerksam gemacht p.

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