Die Chorfenster von Ehrenstein: Bertram von Nesselrode und Margarethe von Burscheid, Stifter an der Schwelle zur Frühen Neuzeit

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Böhlau, 2008 - 459 Seiten
Die Chorfenster der Kirche von Ehrenstein im vorderen Westerwald wurden in der kunstgeschichtlichen Literatur schon fruh als bedeutend erkannt. Ihre Schlusselposition innerhalb der Kolner Malerei um 1480 und ihre hervorragende Bedeutung als Quelle fur die rheinische Landesgeschichte blieben jedoch bis jetzt ungewurdigt. Die Einordnung der kunsthistorischen Analyse in den gesellschaftlichen und historischen Kontext zeigt, dass diese Chorfenster nicht nur das Lebenswerk des Stifterehepaares und die Nesselrodesche Familiengeschichte erhellen. Vielmehr wird zugleich eine bisher unbekannte Seite der spirituellen Dimension der julich-bergischen Kirchenpolitik aufgedeckt und ein wichtiger Einblick in die Geschichte des Landes Berg ermoglicht. So zeigt die Studie, dass die scheinbar traditionellen Bilder fur ihre Entstehungszeit brisante theologische Aussagen beinhalten. Sie veranschaulichen einen Umbruch im religiosen Denken und zukunftsweisende Reformansatze: Die Darstellung des Corpus Christi im Altarsakrament ist neu definiert und die rein didaktische Aufgabe des Bildes unmissverstandlich klargestellt. Leonie Grafin von Nesselrode, ehemals niederlandische Diplomatin, wurde mit dieser Studie an der Universitat Bonn promoviert.

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