Physikalische Zeitschrift, Band 5

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Eduard Riecke, Hermann Theodor Simon, Peter Josef William Debye, Max Born
S. Hirzel, 1904
Includes section "Besprechungen".
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 127 - Grauglut und Rotglut" konnte ich zeigen1), daß man die merkwürdige und „gespensterhafte" Erscheinung der Grau- und Rotglut erklären kann, wenn man den beiden lichtempfindlichen Apparaten die Rolle zuschreibt, welche ihnen v. KRIES beigelegt hatte. Beobachten wir im Dunkelzimmer die allmähliche Temperatursteigerung eines Körpers von der Zimmertemperatur bis zur Glühtemperatur, so meldet unser Auge laut meiner Ansicht einen zweimaligen Sprung, erst vom Dunkel zum Gespenstergrau (Grauglut) und...
Seite 424 - Grösse, obschon wegen der erheblichen Verminderung des von der trifilaren Aufhängung getragenen Gewichts (von 105,7 kg auf 34,7 kg) die Messvorrichtung jetzt viel empfindlicher geworden war. Es war nötig dies festzustellen, um nachzuweisen, dass sich ein merkbarer Einfluss des magnetischen Feldes der Erde auf den Elektromotor bei den Hauptversuchen nicht geltend zu machen vermochte. Es bleibt mir noch übrig, die Theorie der Präzessionsschwingungen aufzustellen, die die Kreiselachse bei konstanter...
Seite 425 - Hesse, muss dahingestellt bleiben. Für ganz unwahrscheinlich vermag ich ein Ergebnis in der zuletzt genannten Richtung nicht zu halten. Gewisse Andeutungen von einer Abweichung, weniger hinsichtlich der...
Seite 417 - ... Bewegungsvorgängen nachgewiesen ist, die sich in der Nähe der Erdoberfläche selbst abspielen. An sich wäre es nämlich keineswegs ausgeschlossen, dass die irdischen Bewegungserscheinungen durch die Erdrotation selbst beeinflusst würden, derart, dass für sie die Drehung der Erde mit der gegen den Fixsternhimmel nicht zusammenfiele. Ob dies zutrifft oder nicht, kann nur der Versuch entscheiden. Nun haben zwar schon die bisher in dieser Absicht angestellten Versuche das Bestehen einer solchen...
Seite 126 - Hellapparat" und die Stäbchen unseren total farbenblinden „Dunkelapparat" dar. Dieser Kriesschen Theorie gemäss vermitteln die Zapfen also das Sehen bei grosser Helligkeit und ihre Erregung durch die Lichtwellen erweckt im Gehirn die Empfindung der Farbe, während die purpurhaltigen Stäbchen total farbenblind sind, erst bei sehr geringer Helligkeit in Wirksamkeit treten und mit der Fähigkeit ausgestattet sind, ihre Empfindlichkeit im Dunkeln ganz bedeutend zu steigern. ,, Dunkeladaptation"...
Seite 424 - ... mich überdies auf die Untersuchung von Schwingungen, die klein genug sind, um sie als unendlich klein betrachten zu können. Bei diesen Schwingungen bewegt sich, wie es schon die Beobachtung lehrt, die Kreiselachse nahezu in einer horizontalen Ebene. Auch die Änderungsgeschwindigkeit des Dralls ist daher mit demselben Grade der Annäherung horizontal und zwar in jeder Stellung senkrecht zur Kreiselachse gerichtet. Nach dem Flächensatze muss also während der Schwingung von den Aufhängedrähten...
Seite 417 - ... diesen Versuch mit einer Genauigkeit durchzuführen, die selbst die des Foucault'schen Pendelversuchs erheblich übertrifft. Meine anfängliche Hoffnung, hierbei auf ein neues Resultat zu kommen, nämlich einen deutlichen Unterschied zwischen der aus genauen Messungen an irdischen Bewegungsvorgängen zu erschliessenden Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde und jener gegenüber dem Fixsternhimmel nachweisen zu können, hat sich dabei freilich nicht erfüllt. Immerhin ist aber die Feststellung nicht...
Seite 126 - Stäbchen in Thätigkeit. Hier treten also bei geringer Helligkeit die beiden Sehapparate in einen scharfen Wettstreit ein, der, wenn nur die Helligkeit gering genug ist, zu Gunsten der farbenblinden Stäbchen ausfällt, so dass dann alles ,,Grau in Grau", dh in farbloser Helligkeit erscheint. Mit Hilfe dieser Theorie erhielt man eine zwanglose Deutung für vorher unerklärliche Erscheinungen, wie zB das Purkinj esche Phänomen, das Wandern des „neutralen Punktes" im Spektrum der Rotgrün -Verwechsler...
Seite 126 - Netzhautgrube oder fovea centralis nur Zapfen und gar keine Stäbchen vorhanden sind, während die übrige Netzhaut sowohl Stäbchen wie Zapfen enthält, und zwar in der Anordnung, daß nach dem Rande der Netzhaut zu die Stäbchen an Zahl die Zapfen überwiegen. Wie wir wissen, ist nun die Netzhautgrube die bevorzugte Stelle, mit der wir sehen, wenn wir einen Gegenstand fixieren und scharf ins Auge fassen. Beim Fixieren oder beim direkten Sehen (foveal) sind daher die Stäbchen ausgeschaltet und...
Seite 456 - Vertheilung dieser Materie entsprechen. Ponderable Materie, welche nicht geladen ist, kommt für uns nur insofern in Betracht, als sie auf die Ionen Molecularkräfte ausübt. Was die electrischen Erscheinungen betrifft, so hat sie gar keinen Einfluss und geschieht alles so, als ob der von ihr eingenommene Raum nur den Aether enthielte.

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