Sagen des Harzes

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Hahn, 1832 - 186 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 165 - Knie« hielten den Körper nicht länger. Nur noch eine hohe Felsenmasse wollte sie übersteigen, alle noch übrige Stärke raffte sie zusammen und schwang sich empor auf die Klippe. Hier war das Ziel; von aller Kraft verlassen sank sie nieder. Mit den letzten Hauchen der stürmenden Brust flehte sie zu dem Allerbarmer in der Höhe, daß er sie vor den zügellosen Blicken ihres Verfolgers verbergen möge.
Seite 25 - Vorhabens behülflich sei, verschwenderische Belohnung und ein Bisthum für ihn zu erwirken; und der Pfaff weigerte sich nicht lange, sondern versprach seine verschwiegene Handreichung.
Seite 165 - Große luftige Schleier entnahmen sie den bleichen Häuptern, deren langes graues Haar von Feuchtigkeit triefte, und umhüllten damit im flatternden Tanze das Plätzchen der Ruhe und bedeckten mit Finsterniß das Auge der Späher, die mit schmetterndem Hörnerklänge vorbei durch die Wüstung zogen.
Seite 137 - Jäger, einmüthig sanken sie auf die Kniee, um sich in frommer Verehrung vor dem Herrn der Schöpfung, der so großes Werk durch eins seiner Wesen verrichtet hatte, zu demüthigen.
Seite 162 - Eile der vielleicht zögernden Schritte. Wie das Haupt des Greises, welches die Stürme des Lebens vielfach berührten, von dem schützenden Haare entblößt ist, so winden sich keine fröhlich grünende Bäume und keine üppig wuchernde Strauche um die felsige Stirn des alten Brockens.
Seite 158 - Boden uncher und hinderten die eilenden Schritte mit den dürren, dem Moder preisgegebenen Zweigen. Graue Dämmerung herrschte am hohen Mittage unter den vielfach zwischen den Bergen und dem nahen Himmel übereinander geschichteten Laubdächern.
Seite 159 - Jungfrau von sich schleuderte. Wie bald war so das weiße Kleid zerrissen, wie bald der zarte Schuh zerfetzt; das lockenvolle...
Seite 165 - Busen, lang flatterte das seidene Haar auf den Armen des Sturmes, mit wilder Hast eilte sie über das sinkende Moor, mit des Rehes Behendigkeit klimmte sie über Felsenstücke hinweg. Aber der Born der Kraft begann sich zu...
Seite 163 - Nebelwolken beständige Feuchtigkeit trinken und in ihrem verborgenen Schooße die dunkelbraunen, doch klaren Fluthen vieler Gebirgsströme, die nach allen Seitm im tollen Brausen der flüchtigen Jugend dem Lande zu eilen, sorgsam sammeln.
Seite 170 - Noch einmal küßte Beringer, von heiligen Schauern durchströmt, die erblaßten Lippen und senkte dann mit liebender Sorgfalt die starre Hülle in die kühle Gruft.

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