Goldsmiths Einfluss in Deutschland im 18. Jahrhundert

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Buchdruckerei von K. Rössler, 1903 - 44 Seiten
 

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Seite 32 - Ein protestantischer Landgeistlicher ist vielleicht der schönste Gegenstand einer modernen Idylle; er erscheint, wie Melchisedek, als Priester und König in einer Person. An den unschuldigsten Zustand, der sich auf Erden denken läßt, an den des Ackermanns, ist er meistens durch gleiche Beschäftigung sowie durch gleiche Familienverhältnisse geknüpft; er ist Vater, Hausherr, Landmann und so vollkommen ein Glied der Gemeine.
Seite 33 - Vorzug hat, daß er ganz sittlich, 5 ja im reinen Sinne christlich ist, die Belohnung des guten Willens, des Beharrens bei dem Rechten darstellt, das unbedingte Zutrauen auf Gott bestätigt und den endlichen Triumph des Guten über das Böse beglaubigt, und dies alles ohne eine Spur von Frömmelei oder Pedantismus.
Seite 33 - Stufen des bürgerlichen Behagens, und doch kommt sie mit dem höchsten in Berührung ; ihr enger Kreis, der sich noch mehr verengt, greift, durch den natürlichen und bürgerlichen Lauf der Dinge, in die große Welt mit ein; auf der reichen bewegten Woge des englischen Lebens schwimmt dieser kleine Kahn, und in Wohl und Weh hat er Schaden oder Hülfe von der Ungeheuern Flotte zu erwarten, die um ihn hersegelt.
Seite 33 - Rechenschaft geben konnte ; eigentlich fühlte ich mich aber so in Uebereinstimmung mit jener ironischen Gesinnung, die sich über die Gegenstände, über Glück und Unglück, Gutes und Böses, Tod und Leben erhebt, und so zum Besitz einer wahrhaft poetischen Welt gelangt.
Seite 36 - Es wäre nicht nachzukommen, was Goldsmith und Sterne gerade im Hauptpunkte der Entwicklung auf mich gewirkt haben. Diese hohe wohlwollende Ironie, diese Billigkeit bei aller Übersicht, diese Sanftmut bei aller Widerwärtigkeit, diese Gleichheit bei allem Wechsel und wie alle verwandte Tugenden heißen mögen, erzogen mich aufs löblichste, und am Ende sind es denn doch diese Gesinnungen die uns von allen Irrschritten des Lebens endlich wieder zurückführen.
Seite 32 - Versöhnlichkeit, Standhaftigkeit, und was sonst noch aus einem entschiedenen Charakter Löbliches hervorspringt, und über dies alles eine heitere Nachgiebigkeit und lächelnde Duldung eigner und fremder Fehler: so hat man das Bild unseres trefflichen Wakcfield so ziemlich beisammen.
Seite 32 - Beschäftigung sowie durch gleiche Familienverhältnisse geknüpft; er ist Vater, Hausherr, Landmann und so vollkommen ein Glied der Gemeine. Auf diesem reinen, schönen, irdischen Grunde ruht sein höherer Beruf; ihm ist übergeben, die Menschen ins Leben zu führen, für ihre geistige Erziehung zu sorgen, sie bei allen Hauptepochen ihres Daseins zu segnen, sie zu belehren, zu kräftigen, zu trösten, und wenn der Trost für die Gegenwart nicht ausreicht, die Hoffnung einer glücklicheren Zukunft...
Seite 38 - THERE are an hundred faults in this Thing, and an hundred things might be said to prove them beauties. But it is needless. A book may be amusing with numerous errors, or it may be very dull without a single absurdity.
Seite 31 - Als Roman hat er Viel Fehlerhaftes, als ein Buch Menschlicher Gesichter, Launen, Charaktere, und was am schönsten ist, Menschlicher Herzen und Herzenssprüche, will ich für Iede Seite so viel geben, als das Buch kostet ! Wenn Sie in der Lecture davon sind, werde ich Ihnen einen kleinen Beitrag schicken, der dem Uebersetzer mißrathen mußte.
Seite 36 - Jugend größtenteils entgangen, deshalb suchen Sie in der Literatur einer so tüchtigen Nation wie die Engländer einen Halt. Zudem ist ja unsere eigene Literatur größtenteils aus der ihrigen hergekommen.

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