Musikpädagogische Blatter ...: Zentralblatt fur das gesamte musikalische Unterrichtswesen, Band 12

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Emil Breslaur, Anna Morsch
W. Peiser Verlag, 1889
 

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Beliebte Passagen

Seite 180 - Solo-, Ensemble-, Quartett-, Orchester- und Partitur-Spiel ; Directions-Uebung, Solo- und Chor-Gesang und Lehrmethode, verbunden mit Uebungen im öffentlichen Vortrage; Geschichte und Aesthetik der Musik; italienische Sprache und Declamation) und wird ertheilt von den Herren: Dr.
Seite 236 - Mit FrauenHerzen ist es meiner Kunst immer noch ganz gut gegangen, und das kommt doch wahrscheinlich daher, daß bei aller herrschenden Gemeinheit es den Frauen doch immer noch am schwierigsten fällt, ihre Seelen so gründlich verledern zu lassen, als dies unserer staatsbürgerlichen Männerwelt zu so voller Genüge gelungen ist. Die Frauen sind eben die Musik des Lebens: sie nehmen alles offener und unbedingter in sich auf, um es durch ihr Mitgefühl zu verschönen.
Seite 295 - Wege, klug zu handeln: erstens, durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.
Seite 226 - Offen gesagt, ich halte es für einen Lehrer nicht nur für eine Schande, wenn er keine pädagogischen Blätter liest, sondern ich spreche ihm auch allen Standessinn ab, wenn er diejenigen seines Standes, die vorzugsweise für denselben arbeiten, nicht unterstützt. Kann er es durch druckwürdige Beiträge, desto besser; kann er es nicht, so halte er ihre Blätter!
Seite 236 - Mit dieser meiner neuen Konzeption trete ich gänzlich aus allem Bezug zu unserem heutigen Theater und Publikum heraus: ich breche bestimmt und für immer mit der formellen Gegenwart".
Seite 236 - Am Rheine schlage ich dann ein Theater auf und lade zu einem großen dramatischen Feste ein: nach einem Jahre Vorbereitung führe ich dann im Laufe von vier Tagen mein ganzes Werk auf: mit ihm gebe ich den Menschen der Revolution dann die Bedeutung dieser Revolution, nach ihrem edelsten Sinne, zu erkennen.
Seite 295 - Der wahre Virtuose glaubt es nicht einmal, daß wir seine Vollkommenheit einsehen und empfinden, wenn wir auch noch so viel Geschrei davon machen, ehe er nicht merkt, daß wir auch Augen und Gefühl für seine Schwäche haben. Er spottet bei sich über jede uneingeschränkte Bewunderung, und nur das Lob desjenigen kitzelt ihn, von dem er weiß, daß er auch das Herz hat, ihn zu tadeln.
Seite 187 - III. wo ist ein so herrlich volK, zu dem Götter also nahe sich thun als der Herr, unser Gott, so oft wir ihn anrufen. Hüte dich nur und bewahre deine 5eele wohl, daß du nicht vergessest der Geschichte, die deine Augen gesehen haben. Und daß sie nicht aus deinem Herzen Komme alle dein Lebelang.
Seite 236 - ... und Spinnrad, verschönerte sie nicht Wagner's Leidensweg durch Mitgefühl, durch instinktives Verständnis für seine fernen Ziele; im Gegenteil, der erste Widerstand, auf den er immer stiess, war sie. In seinem so schwierigen Verhältnis zur Welt war sie gewissermassen der Feind im eigenen Lager. „Ich bringe ja keine Versöhnung mit der Nichtswürdigkeit, sondern den unbarmherzigsten Krieg", ruft der Verbannte aus; seine Frau wollte dagegen Versöhnung; sie hätte gern gesehen, dass er überall...
Seite 236 - ... das kunstwerk kann jetzt nicht geschaffen, sondern nur vorbereitet werden, und zwar durch revolutioniren, durch zerstören und zerschlagen alles dessen, was zerstörens- und zerschlagenswerth ist. Das ist unser werk, und ganz andere leute als wir werden erst die wahren schaffenden künstler sein.

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