Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, Band 2W. Kohlhammer, 1893 |
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Beliebte Passagen
Seite 159 - Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
Seite 55 - Selbst die fleißigsten Zöglinge, wenn sie in die Jahre kommen, wo sie ihren Verstand selber gebrauchen können, klagen mit Unwillen, daß man sie ihre kostbare Zeit durch eine zwecklose Art, zwecklose Dinge zu studieren, so elend habe verschleudern lassen. Wer sich ganz im Geist dieser Anstalten bildet, wird ein gelehrter einseitiger Pedant. Aber ein brauchbarer Mann wird er niemals.
Seite 24 - Was die Probe von dem Bauseschen Machwert betrisst, wa« soll »üb kann ich Ihnen darüber sagen — als daß ich darüber erschrocken bin. Ich sollte denken, ich wäre so, wie ich bin, schon häßlich genug, und Hr, Bausc hätte nicht nötig gehabt, eine solche Carricatur aus mir zu machen.
Seite 78 - Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des HErrn willen, es sei dem Könige, als dem Obersten, oder den Hauptleuten, als den Gesandten von ihm zur Rache über die Übeltäter und zu Lobe den Frommen.
Seite 7 - Nun hören Sie, was Göthe sagt. Dieser hat mich schon etliche mahle besucht. Des Hn. Hofraths Wieland Portrait lobt er über alle massen; diesse gantze Familie gefält ihm ; Carolingen heisst er seine favorite. »Man sieht ihr die Gutheit in ihren Gesichtszügen ! Sophiegen, sagt er, ist eine kleine Schönheit, aber etwas schalkhaft und gefährlich! Die wird Männer rasen machen. Dorgen ist ein kleiner Teufel. Malchen sehr unschuldig und angenehmes Kind«.
Seite 7 - Skitze sehr wohl, nur mit der Einrichtung des Zimmers ist er nicht ganz zufrieden, es scheinen ihm die darinnen angebrachte Meubles zu reich und prächtig für einen Autor zu seyn ! Daran läst sich denken und ändern ohne dem gantzen zu schaden.
Seite 53 - Dank sei es der Mutter, meinen Kindern nie so gut ward, manche frohe Stunde in Gottes freier Luft zum eignen Gebrauch. Die Blattern-Geschichte ist Wort für Wort die meinige; und so geschah es, daß ich durchaus keinen Wert auf mein Äußeres legte. Unbeholfen, unbefangen, mit unbewußtem Selbstgefühl; schüchtern erst später, stolz und bescheiden, nie mit Anwandlung von Ehrgeiz. Da es Neid erregte, daß der Vorsteher unserer Schule in einem Zeugnis mich „divinum ingenium" genannt hatte, konnte...
Seite 53 - ... dafür auszutauschen. Nicht so bei mir; in meinem Städtchen waren weder Kunstsammlungen, noch Schauspiel, noch Musik; und was Ihnen mit Klopstock widerfuhr, dehnte meine Mutter auf alles aus, was sie Romane und schlechte Bücher nannte. Doch besaß mein Vater den Auszug der allgemeinen Weltgeschichte, und so war ich der einzige von meinen Mitschülern, der bis zum dreizehnten Jahre etwas mehr wußte als Griechisch und Latein.
Seite 73 - Ich danke dem Stift, in dem ich fünf Jahre verloren habe, nichts als durch peinliche Entbehrung auf einen hohen Grad gespanntes Freiheitsbedürfnis. Ich weiß nicht, hab' ich's der Elastizität meines Charakters oder der Schonung meines Aufsehers zu danken, daß mein Geist gerade nur bis auf den Punkt niedergedrückt wurde, wo er den Druck noch aushalten konnte, ohne zu brechen.
Seite 55 - Luft zu schöpfen, oder einen Fuß hinauszuwagen, als etwa eine Stunde des Tags, und im Sommer etwa noch eine Stunde drüber, wovon aber, wie billig« Sonnabend und Sonntag ausgenommen sind, dieser, weil er der christliche, jener weil er der jüdische Sabbath ist.