Isländische Volkssagen der Gegenwart

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Hinrichs, 1860 - 352 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 73 - Sinken, und über dem Bestreben, sich und sein Thier zu retten erhielt der Reiter von einer scharfen Eisscholle eine Wunde am Hinterkopfe, welche ihm sofort den Tod brachte. Lange wartet das Mädchen auf den Geliebten; endlich in später Nacht kommt der Reiter, hebt sie schweigend hinter sich aufs Pferd, und reitet mit ihr der Kirche zu. Unterwegs wendet er sich einmal zu ihr um, und spricht: Mäninn IiSr, dauSinn riSr; ser fü ekki hvitan blett i hnakka minum?
Seite 73 - Es hiess nämlich das Mädchen Guörün ; aber Guö , Gott , kann das Gespenst nicht aussprechen, und daher die Entstellung des Namens. Dem Mädchen wird ängstlich zu Muthe; aber sie reiten fort bis sie zur Kirche kommen. Hier hält der Reiter vor einem offenen Grabe, und spricht: Biddü...
Seite 236 - Kaldidalr hinein. In diesem hielt er einen Augenblick an, goss aus seiner Feldflasche Wein in die Höhlung eines Steines, und rief höhnisch seinen Verfolgern zu, dass er ihnen damit lohnen wolle...
Seite 38 - Beleidigungen sind sie sehr empfindlich und suchen solche schwer zu rächen; andererseits aber erweisen sie sich auch dankbar für empfangene Wohlthaten, und erzeigen sich auch wohl ohne solche Veranlassung den Menschen hülfreich. Als Menschenfresser werden sie oft genug geschildert ; andererseits aber sind auch wider Liebschaften zwischen Riesen und Menschenweibern, oder umgekehrt zwischen Menschenmännern und Riesinnen nicht selten. Wenn auch in mancher Hinsicht verunstaltet, werden die tröll...
Seite 101 - ... und der Epistel in Menschenblut. In derselben Weise schmiedet man einen spitzen Stiel, und wenn man nun erfahren will wer einen...
Seite 38 - ... Haaren, und Zähnen spitzig, lang und groß. Er blickte freudig schnüffelnd umher und rief: ich wittre Menschenfleisch. Lang hab' ich keine Menschen gefressen, die mir die liebste Speise sind; auf Schwester, auf! die Menschen zu suchen, die hier in unserer Nähe sind. Holtzmann indische Sagen l, 131. älteres Geschlecht von Menschen, sie sind zumal dem Christenthume feindlich und suchen dessen Fortgang auf jede Weise zu hemmen *). Sie wohnen auf felsigen Gebirgen und in Berghöhlen ; leben von...
Seite 285 - Manne gewinnen ; die dritte konnte davon zwar nichts zurücknehmen, fügte aber, über ihre Zurücksetzung erzürnt, den Fluch bei, daß sie in der Brautnacht ein Sperling werden und in den ersten drei Nächten nur je eine Stunde die Sperlingshaut ablegen sollte (S. 70). Die erste Mahlzeit der Wöchnerin heißt auf den Färöer „Noruengrütze".
Seite 178 - Man nennt ihn wohl den heiligen Baum, und erzählt, dass man früher in der Weihnachtsnacht alle seine Zweige mit brennenden Lichtern besetzt gefunden habe, welche nicht erloschen seien, mochte der Wind auch noch so stark wehen ; derselbe erscheint also geradezu als das Vorbild des Christbaumes, welchen wir künstlich erst aufzuputzen pflegen.
Seite 21 - Schlummer erweckt, in welchen ihn der Gram und seine hoffnungslose Liebe zur Katla versenkt hatte, und durch Zaubermittel bezwungen habe diese es sich gefallen lassen ein paar Tage lang mit demselben als Mann und Weib zusammen zu leben. Als sie endlich schieden, habe man ihr anempfohlen den Sohn den sie gebären würde Käri zu nennen, auch ihr Gürtel, Messer und Ring für den Knaben, sowie reiche Geschenke für sie selbst mitgegeben ; dann sei sie auf demselben Wege zurückgeführt worden , ohne...
Seite 134 - Reykjavik, 1852. ganz geringen Standes. Ranka wurde darüber so zornig, dass sie dem Jön Übles drohte und starb (aö hün hetst viö Jön og dö siöan); auch Jön starb bald darauf, und da konnten seine Gebeine keine Ruhe finden, denn sie grub sie aus, schlug sie und zerstreute sie hin und her über den ganzen Kirchhof. Man suchte dadurch zu helfen, dass man die Gebeine bei dieser oder jener anderen Kirche beerdigte; das half aber Nichts. So brachte man sie zuletzt zu der Kirche von Fell, indem...

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