Zeitschrift für katholische Theologie, Band 27

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Herder, 1903
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 625 - So hat denn Gott die Sorge für das Menschengeschlecht zwei Gewalten zugeteilt: der geistlichen und der weltlichen. Die eine hat er über die göttlichen Dinge gesetzt, die andere über die menschlichen. Jede ist in ihrer Art die höchste; jede hat ihre gewissen Grenzen, welche ihre Natur und ihr nächster und unmittelbarer Gegenstand gezogen haben, so daß eine jede wie von einem Kreise umschlossen ist, in dem sie sich selbstendig bewegt.
Seite 503 - Die christliche hingegen so ungewiß und vieldeutig, daß es schwerlich eine einzige Stelle gibt, mit welcher zwei Menschen, so lange als die Welt steht, den nämlichen Gedanken verbunden haben.
Seite 504 - Zusätze dieser und jener Apostel, dadurch bekannt. Eben diese Lehre würde auch noch christisch geblieben sein, wenn man sie nach eben denselben Grundsätzen weiter ausgeführt und zu einer vollständigen Unterweisung der Gottesfurcht, Pflicht und Tugend, gemacht hätte. Sobald aber die Apostel anfingen, ihr jüdisches System von dem Messias und von der Göttlichkeit der Schriften Mosis und der Propheten mit hinein zu mischen, und auf diesen Grund ein geheimnisvolles neues System zu bauen: so konnte...
Seite 127 - Thatbestand, der in der Empfindung ergriffen wird, übersahen und damit diese zu einem Zustande des Subjektes herabdrückten. Sie verfuhren so, als wenn man die Süßigkeit des Honigs aus dem Schwirren der Bienen um den Bienenstock erklären wollte, und vergäße, daß die Honigbereitung das Mittelglied zwischen jenen Bewegungen und der Süßigkeit bildet...
Seite 261 - Ich muß wirken die Werke dessen der mich gesandt hat, so lange es Tag ist, es kommt die Nacht da niemand wirken kann.
Seite 504 - Die reine Lehre Christi, welche aus seinem eigenen Munde geflossen ist, sofern dieselbe nicht besonders in das Judentum einschlägt, sondern allgemein werden kann, enthält nichts als eine vernünftige praktische Religion. ... Eben diese Lehre würde auch noch christlich geblieben sein, wenn man sie nach ebendenselben Grundsätzen weiter ausgeführt und zu einer vollständigen Unterweisung der Gottesfurcht, Pflicht und Tugend gemacht hätte. Sobald aber die Apostel anfingen, ihr jüdisches System...
Seite 619 - Wenn Scholastiker in manchem zu spitzfindig waren oder anderes von ihnen mit weniger Vorsicht gelehrt worden ist, wenn etwas mit den ausgemachten Lehrsätzen der späteren Zeit weniger übereinstimmt, oder endlich, in welcher Weise dies nur immer sein mag, unhaltbar sich zeigt, so gedenken wir dies keineswegs unserer Zeit zur Nachahmung vorzuhalten
Seite 386 - Die du geehrter bist, als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher, als die Seraphim, die du unversehrt Gott, das Wort, geboren hast, in Wahrheit Gottesgebärerin, dich preisen wir hoch.
Seite 619 - Thomas zu ihrer höchsten menschlichen Vollendung emporgetragen, nun kaum mehr höher zu steigen vermag, noch der Glaube von der Vernunft kaum weitere oder triftigere Beweise fordern kann, als er schon durch Thomas erlangt hat.
Seite 621 - Auch die häusliche und selbst die bürgerliche Gesellschaft, welche, wie wir Alle wohl einsehen, durch das Gift verderblicher Meinungen in höchster Gefahr schwebt, würde ohne Zweifel viel mehr Ruhe und Sicherheit gewinnen, wenn auf den Akademien und in den Schulen eine gesündere und dem kirchlichen Glauben mehr entsprechende Lehre vorgetragen würde, wie sie die Werke des heiligen Thomas von Aquin enthalten.

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