Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen, unter der Aufsicht der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften

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Akademie der Wissenschaften., 1775
 

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Beliebte Passagen

Seite cxlii - ... verdorben". Lenzens Neuer Menoza ist Hallers Paradebeispiel für diese „Formlosigkeit": „Oft hat uns ein Schriftsteller über die Grenzen des Bathos geleitet, aber niemand hat uns so weit in dieses finstere Reich hineingeführt als dieser Verfasser, in dessen Schauspiele aller Plan, aller Zusammenhang, alle Sitten und alle merkbare Absicht mangeln. Bald hätten wir es für eine Parodie angesehen, aber auch in diesem Lichte finden wir das hierzu gehörige Salz nicht.
Seite clii - Das Loos in der Lotterie, ist etwas lang, und das Interesse beruhet auf dem Herumreisen des glücklichen Loosses, das doch endlich aus sehr bösen Händen in die rechten zurück kömmt. Caroline, die man lieben soll, spricht doch etwas in allzu harten Ausdrücken zu dem freylich unwürdigen Simon: wie unverschämt, sie sind nicht im Stande, diese zu verstehen etc.
Seite cli - Verderben des Menschen. Wir würden auch lieber in dem Paßionslied die redende Person unverändert sehen: bald spricht hier der Christ, und bald dann der Heiland selbst. Die Warnung vor der Wollust ist vernünftig und wohlgedacht: eben so finden wir den Gedanken von dem Aufschub der Bekehrung: und den Trost der schwermüthigen Christen.
Seite clvi - Er findet sie rührend, eindringend, voll des Feuers, das durch wahre Ueberzeugung sich entzündet, und er erfreuet sich über die seltene Vereinigung des anmuthigsten Witzes mit der rechtschaffensten Frömmigkeit. Wir wollen uns also von einem überall bekannten Buche, das so ausnehmend verdient, überall gelesen zu werden, doch noch in eine etwas umständlichere Anzeige wagen.
Seite cli - Gedichte ändern, auch den erhabensten, vor, wann von dem allgemeinen Nutzen und der Erhaltung des Zweckes die Rede ist. Sollten wir, um unverdächtig unsern Liebling rühmen zu können, nicht einige Kleinigkeiten tadeln? Der Nahmen Zebaoth da, wo der Dichter nicht um ein langes Leben bitten will, ist nicht an seiner Stelle, Hr. G. spricht hier nicht zum Gott der Heerschaaren, sondern zum Vater, zum Versorger der Menschen. Die Gedanken vom Tode, so natürlich sie sind, so nöthig und nützlich sind...
Seite clii - Stande, diese zu verstehen10* u. ist die Sprache eines sittsamen Frauenzimmers nicht. Den allzu späte erscheinenden Anton hätte man vermuthlich entbehren können, und das Schauspiel war ohne ihn zu Ende. Sonst sind die Charactere gut; Frau Dämon unsträflich; die abscheuliche Frau Orgon doch nicht unmöglich. In der...
Seite ccliii - Bamhelm jedoch erheblich positiver auf den Schweizer Kritiker. Als er 1775 ein zweites Mal darauf zu sprechen kommt, anläßlich einer französischen Bearbeitung durch Marc Antoine Jacques Rochon de Chabannes, Les Amants genereux (1774), schreibt er in den GGA: [. . .] Es ist Leßings Minna von Barnhelm, etwas verändert, vieles zum Theil tiefer komischer, und der falsche Spieler, der kein Bekannter des wackern Teilheims seyn, und noch weniger des Ministers von demselben bezeigte günstige Gedanken...
Seite lviii - Nach dieser Maasse wird das Werk viele Bände ausmachen, denn Tobias hat in diesem ganzen Bande wenige Tage gelebt. Alles ist so voll Wiz und Laune, daß man bald wünschen möchte, etwas anders als Wiz und Laune zu lesen: einiger Maassen findet man doch auch etwas, wobey man ausruhen kann, bey dem guten alten Bauer und bey seiner glüklichen Familie. Aber bald kommen wiederum psychologische Betrachtungen, bald sceptisch, bald dahin führend, daß im Körper, und oft in sehr geringen Quellen, die...
Seite ccliii - ... Amants genereux (1774), schreibt er in den GGA: [. . .] Es ist Leßings Minna von Barnhelm, etwas verändert, vieles zum Theil tiefer komischer, und der falsche Spieler, der kein Bekannter des wackern Teilheims seyn, und noch weniger des Ministers von demselben bezeigte günstige Gedanken wissen sollte, ist ganz weggeblieben, hingegen der Oheim der Minna, ein stürmischer, von seinem Adel eingenommener, der Welt unkundiger redlich gesinnter Mann zu einem Werkzeuge gebraucht, die ganze Handlung...
Seite cxlix - ... artige Auflage der sämmtlichen Werke des beliebten Christ. Fürchtegott Gellerts herausgekommen, die zehn Bände ausmacht. Wir machen uns ein Vergnügen, die Auflage anzuzeigen, wann es auch nur wäre, eine Gelegenheit zu haben, von einem Manne nochmahls zu sprechen, den wir lieben und ehren. Es sey uns erlaubt, sie in der Ordnung anzuführen, in der wir sie gelesen haben. Also zuerst: die ersten Briefe, die Hr. G. als ein Muster hatte abdrucken lassen. Seine Vorrede ist schätzbar, richtig...

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